In eine republikanisch denkende Familie geboren, lernte er Neugier, Ablehnung von Gewalt und Streben nach sozialer Gerechtigkeit. Nach brillantem Studium wurde er Physik-Professor, er lehrte seit 1909 u.a. am Collège de France. Er war überzeugter Pazifist und Antifaschist, seit 1927 Vizepräsident der Liga für Menschenrechte, 1934 – nach den rechtsextremen Umtrieben – einer der Gründer des „Wachsamkeitskomitees antifaschistischer Intellektueller“, ab 1936 engagierte er sich für umfassende Schulreformen. Er wurde am 30. Oktober 1940 von der Wehrmacht verhaftet – das war einer der Auslöser der Schüler- und Studentendemonstration am 11. November 1940 in Paris (vgl. Paris 8°, Arc de Triomphe). Er wurde nach wenigen Wochen entlassen – und in dem Provinzstädtchen Troyes unter Hausarrest gestellt. Im Mai 1944 konnte er mit Hilfe von Widerständlern in die Schweiz fliehen.
Seine Tochter Hélène und ihr Mann Jacques Solomon arbeiteten bei der Université Libre von Georges Politzer mit. Beide wurden 1942 verhaftet. Jacques Solomon wurde am 23. Mai 1942 zusammen mit Georges Politzer auf dem Mont-Valérien erschossen. Hélène Solomon überlebte die KZ Auschwitz, Ravensbrück und Oranienburg-Sachsenhausen.
Jacques Langevin erhielt viele Ehrungen und wissenschaftliche Auszeichnungen. Nach ihm sind viele Schulen benannt.

Medien
http://fr.wikipedia.org/wiki/Paul_Langevin
http://memoirevive.org/spip.php?article1350