Mario Finzi wurde am 15. Juli 1913 in Bologna mit großem musikalischen Talent geboren. Er stammte aus einer Lehrerfamilie und bekam mit 15 Jahren für sein Klavierspiel eine Auszeichnung vom Ministerium für Erziehung. Neben seiner musikalischen Konzerttätigkeit begann er ein Jurastudium, das er mit 24 Jahren abschloss und 1938 eine juristische Karriere in Mailand begann. Als diese durch die Rassegesetze jäh beendet wurde, emigrierte er nach Paris und setzte dort seine Konzerttätigkeit als Pianist fort.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kehrte Mario Finzi nach Bologna zurück, wo er sich in der jüdischen Hilfsorganisation DELASEM engagierte und 1941, gemeinsam mit Leto Casini vom Florentiner DELASEM-Komitee, die Verantwortung für die Kinder der Villa Emma in Nonantola übernahm. Nachdem er dort die nötigen Formalitäten geklärt hatte, nahm er die erste Gruppe der Kinder aus Slowenien am Bahnhof von Venedig in Empfang und brachte sie in die Villa Emma. Viele Male fuhr er mit dem Fahrrad von Bologna nach Nonantola, um den Kindern Klavierunterricht zu geben. Nach dem 8. September 1943 unterstützte er die Vorbereitungen zur Flucht der Kinder in die Schweiz und half auch anderen Mitgliedern der nun illegalen DELASEM. Als er ein jüdisches Kind vom Krankenhaus abholen wollte, wurde er am 31. März 1944 verhaftet und über Fossoli nach Auschwitz Birkenaus deportiert, wo er am 22. Februar 1945 starb. Ob an einer Krankheit oder ob er Selbstmord begangen hatte, ist nicht bekannt.

Literatur / Medien:
it.wikipedia.org/wiki/Mario_Finzi; storiedimenticate.wordpress.com/2012/03/31/mario-finzi/