Margherita Sarfatti wurde am 8. April 1880 als Tochter einer reichen und alt eingesessenen jüdischen Familie in Venedig geboren. Sie war eine schillernde, begabte, hoch gebildete Frau, die zur ersten bedeutenden Kunstkritikerin Italiens avancierte. 1902 wurde sie Redakteurin der von Mussolini geleiteten sozialistischen Tageszeitung Il popolo d’Italia und die Geliebte Mussoninis. In den 1920er Jahren gehörte sie zu den Begründern der Künstlergruppe „Novecento“. Ihr Salon in Mailand, später in Rom wurde zum Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Politkern. Einstein spielte für sie Geige, Roosevelt lud sie zum Dinner ins Weiße Haus. Sie war bekannt mit Josephine Baker und half, Sigmund Freud das Leben zu retten.
1925 gab sie in England eine Biografie Mussolinis unter dem Titel „The life of Benito Mussolini“ heraus, die im Folgejahr auch in Italien unter dem Titel „Dux“ erschien. Als erfolgreiches Buch wurde es in zahlreiche Sprachen übersetzt, die deutsche Ausgabe erschien erstmals 1926 unter dem Titel „Mussolini. Lebensgeschichte. Nach autobiographischen Unterlagen“.
Nach dem Erlass der Rassegesetze 1938 emigrierte sie nach Uruguay und Argentinien, von wo sie 1947 nach Italien zurück kehrte. Bis zu ihrem Tod am 30. Oktober 1961 lebte sie zurückgezogen in ihrem Landhaus in der Nähe von Como.  

Literatur / Medien:
Brentzel, Marianne; Ruscher, Uta: Margherita Sarfatti "Ich habe mich geirrt. Was soll's." Jüdin. Mäzenin. Faschistin,  Hamburg 2008; 
de.wikipedia.org/wiki/Margherita_Sarfatti