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Aix-les-Bains

Region Rhône-Alpes, Departement Savoie

Der Ort
Auf die römische Zeit zurückgehende Bade- und Kurstadt, am Lac du Bourget und der Gebirgskette Massif des Bauges, 28585 Einwohner/innen. Bahnhof : Züge nach Annecy, Chambéry, Lyon, Paris. Mit dem Auto von Chambéry 18 km (D 211 oder D 1201), von Annecy 32 km (D 1201).

Die Ereignisse
Nach Aix-les-Bains geflüchtete mitteleuropäische jüdische Menschen wurden im Juli 1942 Opfer der Razzia des Vichy-Regimes, im nahen Lager Ruffieux interniert und dann von den Deutschen in die Vernichtungslager deportiert. Unter italienischer Besatzung waren sie geschützt, unter deutscher Besatzung wurden erneut Juden deportiert. Jüdische Kinder wurden in Heimen versteckt und mit Transporten über Annemasse in die Schweiz gebracht; einer der Helfer war Emmanuel Racine. Heute leben in Aix etwa 1000 Juden, es gibt eine Talmudschule und eine Synagoge.

Synagoge Totendenkmal Gedenkstein Lucien Coquand

Trotz der Anwesenheit vieler deutscher Soldaten, die in den Sanatorien der Stadt behandelt wurden, konnte sich in und um Aix die Résistance entwickeln. Die AS- und FTP-Maquis am Mont Revard (Féclaz) und im Massif des Bauges wurden im Juni bzw. Juli 1944 von der Wehrmacht (157. Gebirgsjäger-Division) angegriffen, dabei wurden 20 Maquisards und über 70 Einwohner getötet. Verstärkt durch weitere Résistance-Einheiten konnten die FFI die deutsche Garnison einkreisen und nach Verhandlungen mit Hauptmann Kiesel zur Aufgabe zwingen. Am 22. August 1944 feierte die Bevölkerung von Aix mit einem Defilé ihre Befreiung.

Jean Moulin-Denkmal Jean Moulin-Denkmal, Ausschnitt Stele Jean Pianelli

Gedenken
Die Synagoge ist seit 1963 in einem Privathaus, dem ehemaligen Pavillon Salavator, untergebracht (7 Rue Paul Bonna, zwischen Bahnhof und Rathaus).
Das Denkmal für die Kriegstoten zählt auf einer Tafel die 1939-1945 “für Frankreich Gestorbenen” auf, darunter sind auch Widerstandskämpfer, Deportierte und Opfer der Besatzung, u.a. die Maquisards vom Mont Revard (Square Alfred Boucher, an Kreuzung Rue de Casino/Av. du Grand Port).
Das “Jean Moulin und seinen Kampfesbrüdern” gewidmete Denkmal nennt über 50 Namen von Résistants, einige sind auf Blätter aus Stein geschrieben (Square Jean Moulin 100 m unterhalb des Rathauses, Rue du Casino/Av. Charles de Gaulle). Ein Gedenkstein erinnert an den Widerstandskämpfer Lucien Coquand, der im November 1943 von der Gestapo erschossen wurde (Kreuzung Avenue du Petit Port/Boulevard Lepic). Eine weitere Stele gedenkt des bei den Befreiungskämpfen am 20. August 1944 von der Wehrmacht verhafteten, gefolterten und erschossenen FTP-Leutnants Jean Pianelli (an der D 991 → Ruffieux, kurz vor Chindrieux).

Medien
http://www.ac-grenoble.fr/savoie/pedagogie/docs_pedas/chemins_memoire/chambery_aix_bauges/aix_bains_seconde_guerre_mondiale.pdf?PHPSESSID=6f784898b58ddfd0bef5ebf2c877c85f
http://www.ac-grenoble.fr/savoie/pedagogie/docs_pedas/chemins_memoire/chambery_aix_bauges/recit_feclaz_petraz.pdf?PHPSESSID=6f784898b58ddfd0bef5ebf2c877c85f
http://www.museedelaresistanceenligne.org/media.php?media=4094&popin=true (Befreiung)
http://www.lessorsavoyard.fr/Actualite/Aix/2012/06/29/article_la_communaute_juive_de_la_ville_son_orig.shtml (jüdische Gemeinde)
http://www.memoresist.org/spip.php?page=oublionspas_detail&id=1111 (Emmanuel Racine)
http://fr.wikipedia.org/wiki/Histoire_d%27Aix-les-Bains