Die linken Gruppen im Ghetto von Kaunas – vor allem die Jugendlichen – schlossen sich am 31. Dezember 1941 zur Widerstandsorganisation AK0 zusammen. Als ihren Anführer wählten sie Chaim Yelin, zu seinem Stellvertreter Dimitri Gelpern. Ziel der AK0 war die Vorbereitung des bewaffneten Widerstands, die Schulung ihrer Mitglieder und die Kontaktaufnahme zu den antifaschistischen Partisanen außerhalb des Ghettos. Obwohl die zionistischen Funktionsträgern des Ghettos einen bewaffneten Widerstand ablehnten, wurde die AKO von der Ghettoleitung, dem Vorsitzenden des Ältestenrats Elkes Elchanan, den Ghettowerkstätten und der Ghettopolizei unterstützt. Sie halfen bei der Beschaffung von Waffen, der militärischen Schulung und der Flucht von Widerstandskämpfern in die Wälder. Der AKO gehörten ungefähr 500 Mitglieder an. Obwohl der Weg zu den Partisanen in die Wälder weit schwieriger war als von Vilnius aus, gelang immer wieder Gruppen von Widerstandskämpfern und -kämpferinnen die Flucht in die Rudniki-Wälder. Über 300 von ihnen kämpften in den Partisaneneinheiten bis zur Befreiung im August 1944, zahlreiche AKO Mitglieder befanden sich jedoch noch im Ghetto und starben jedoch in den Flammen und Trümmern bei der Auflösung des Ghettos im Juli 1944.

Literatur / Medien
Atamuk, Solomon: Juden in Litauen. Ein geschichtlicher Überblick vom 14. bis 20. Jahrhundert, hrsg. von Erhard Roy Wiehn, Konstanz 2000; Dieckmann 2011, 2.Bd., S. 1220-1244; Faitelson, Alex: Im jüdischen Widerstand. Mit einem Geleitwort von Arno Lustiger, Zürich 1998; Jossade, Jokubas: Die Kämpfer im Ghetto von Kaunas, in: Grossmann / Ehrenburg: Das Schwarzbuch, 1994, S. 605-618
https://www.fold3.com/page/286123943_the_kovno_ghetto_partisans_chaim_yelin#description (The Gelpernus Diary: Resistance in the Kovno Ghetto by Chaim Yelin & Dimitri-Ghelpernus)
https://www.ushmm.org/resistance-in-the-kovno-ghetto