Michel Brulé; Quelle: IHS CGTMichel Brulé wuchs nach dem Tod des Vaters im Krieg 1915 bei seiner Mutter in Montigny-en-Gohelle auf. Er verließ die Schule vorzeitig, um in der Kohlengrube Geld für die Familie zu verdienen. Nach kurzem Kriegseinsatz 1940 schloss er sich der KPF an. 1940/41 war er an mehreren Kurzstreiks in der Grube beteiligt, kurzzeitig verhaftet, kam nach Protesten der Bergleute frei. Er war entscheidend am Beginn des Streiks in der Grube N°7 „Dahomey“ in Montigny beteiligt, er forderte mit Kollegen die Bergleute auf, die Arbeit nicht aufzunehmen, schrieb die Forderungen auf und überreichte sie dem Unternehmer. Der Streik breitete sich auf das gesamte Kohlrevier aus, etwa 100000 streikten bis zum 9. Juni 1941 (Näheres vgl. Bergarbeiterstreik 1941 in Nordfrankreich).

Michel Brulé entging den Massenverhaftungen und tauchte unter. Er schloss sich der ‚Organisation Spéciale‘ der illegalen KPF bzw. den Bataillons de la Jeunesse an (vgl. Michel Ouzoulias) und führte Sabotagen und Anschläge gegen deutsche Einrichtungen und Soldaten durch. Nach einer Verhaftung 1941 misslang ein Ausbruchsversuch aus dem deutschen Gefängnis Loos bei Lille. Er wurde am 14. April 1942 im Fort du Ver Galant in Wambrechies hingerichtet. Seine Frau wurde in die KZ Ravensbrück und Mauthausen deportiert, sie überlebte.
Im Kohlerevier sind viele Straßen und Plätze nach Michel Brulé benannt. Sein Name steht auf den Résistance-Denkmalen u.a. in Courrières, Hénin-Beaumont und Montigny-en-Gohelle.