Elli Pappa (Elli Ioannidou) wurde 1920 im heute türkischen Izmir geboren. Nach der sogenannten Kleinasiatischen Katastrophe siedelte die Familie zunächst nach Piräus, später nach Athen um.
Bereits während ihrer Schulzeit war sie aktiv in der Kommunistischen Jugend Griechenlands (OKNE). Ihre ältere Schwester war die im Widerstand aktive Journalistin Dido Sotiriou.
Elli Pappa studierte Philosophie und Jura und trat nach dem deutschen Überfall auf Griechenland der Kommunistischen Partei (KKE) bei („Nein, ich akzeptierte nicht, zur EPON zu gehen, ich wollte zu keiner außerparteilichen Organisation, ich wollte direkt zur Kommunistischen Partei. Ich akzeptierte das nicht. Ich lehnte es ab, zur EPON zu gehen. Ich war Kommunistin und damit basta!“, zit. nach Weber, S. 33). Im antifaschistischen Widerstand arbeitete sie vorwiegend journalistisch und setzte ihre Arbeit auch - stets von Verhaftung bedroht - während des Griechischen Bürgerkrieges fort.
Nach dessen Rückkehr nach Griechenland arbeitete sie eng mit Nikos Belogiannis beim Wiederaufbau der illegalen kommunistischen Partei zusammen. Im Dezember 1950 wurden beide verhaftet, Elli Pappa zunächst bei der Asfalia, der Geheimpolizei, und anschließend im Athener Averoff-Gefängnis gefangengehalten. Von internationalen Protesten begleitet begann im Oktober 1951 der Prozess gegen sie, Belogiannes und 93 weitere Angeklagte wegen „staatsfeindlicher Umtriebe“ und Spionage für die Sowjetunion. Sie wurde in diesem wie auch im Nachfolgeprozess trotz fehlender Beweise jeweils zum Tode verurteilt. Das Urteil gegen Belogiannis, Ilias Argyriadis, Nikos Kaloumenos und Dimitris Batsis wurde in aller Heimlichkeit in den frühen Morgenstunden des 30. März 1952 auf dem Militärgelände von Goudi vollstreckt. Das Urteil gegen Elli Pappa, die während der Haft den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hatte, wurde in eine lebenslängliche Haftstrafe gewandelt.
Elli Pappa blieb bis 1963 in Haft und war danach innerhalb der Vereinigung der Demokratischen Linken (EDA) aktiv. 1967 wurde sie erneut verhaftet, ein Jahr später wegen Krankheit freigelassen. In der Folgezeit arbeitete sie als Journalistin, beschäftigte sich mit Philosophie und Marxismus und verfasste diverse Bücher.
Elli Pappa starb am 27. Oktober 2009 und wurde auf dem 3. Athener Friedhof neben dem Grab von Nikos Belogiannis beigesetzt.

Literatur / Medien:
Weber, Johanna: Gesichter aus dem griechischen Widerstand, Athen 1996, Kurzbiografien S. 33-34; Sotiriu, Dido: Das Gebot, Köln 1992;