Schriftgröße A A A

Moyenmoutier

Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges


Der Ort
Gemeinde mit etwa 3.350 Einwohner/innen, früher Zentrum der Textilindustrie, im Rabodeau-Tal an der D 424; von Saint-Dié 17 km (N 59 →Nancy, dann auf D 424), von Nancy 76 km (N 59 →Saint-Dié, bis Ausfahrt Moyenmoutier/D 424 →Senones); von Straßburg 85 km (A 35, D 1420 →Schirmeck, Saint-Dié, in Saint-Blaise auf D 424 →Senones).

Die Ereignisse
Der Widerstand wurde 1944 stärker. Junge Männer waren u.a. in der Widerstandsgruppe der staatlichen Wasser- und Forstverwaltung (Eaux et Forêts) und der FFI aktiv. Im Rahmen der Aktion Waldfest verstärkten die Deutschen die Repression. Am 22. Oktober 1944 wurden 13 Widerständler der Eaux et Forêts und ein britischer Soldat von der Gestapo gefangen, in Étival-Clairfontaine gefoltert und im nördlichen Ortsteil Saint-Prayel ermordet, zwei im Sägewerk de Commune, die anderen zwölf im Sägewerk Barodet, das anschließend angezündet wurde, um die Spuren zu beseitigen.
Deportationen: Im August 1944 waren 14 Einwohner in die KZ deportiert worden. Am 7./8. November wurde Moyenmoutier von Wehrmacht und Gestapo umzingelt und 500 Männer auf den Rathausplatz getrieben. In Verhören wurden 373 zwischen 14 und 60 Jahre alte Jungen und Männer ausgesucht und nach einer Nacht in Sain-Jean-d'Ormont nach Deutschland verschleppt, wo sie in Mannheim Zwangsarbeit leisten mussten. Ab 9. November wurde die Stadt mehrere Tage lang vom Gestapo-Einsatzkommando Knab (ehem. SD-Chef von Lyon) geplündert und teilweise zerstört.

Denkmal beim Sägewerk Barodet Tafel mit Namen Überreste des Sägewerks Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Gedenktafel am Rathaus

Gedenken
An die Erschießungen erinnern ein Denkmal nahe dem ehemaligen Sägewerk Barodet (in Saint-Prayels die Route des Sagards bis zu Ende fahren, dann nicht links runter zu einer Häuseransammlung sondern geradeaus den Forstweg (Route Forestière) bis zum ersten Abzweig) und ein Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof; jedes Jahr am 22. Oktober findet eine Gedenkzeremonie statt. Eine Tafel am Rathaus ist den Witwen und Waisen der zur Zwangsarbeit deportierten 373 Männer gewidmet.

Literatur/Medien
Association des déportés de Mannheim, Saint-Dié – KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen (Hg.): Les hommes de Saint-Dié – Die Männer von Saint-Dié, Herbolzheim 2000, S. 35, 41
www.resistance-deportation.org/spip.php?article211
www.resistance-deportation.org/IMG/pdf/Ravines_Fichier_resume.pdf
http://fr.wikipedia.org/wiki/Moyenmoutier
www.paysdesabbayes.com/histoire/moderne/3945/hist3902.html