Władysław Szpilman, am 5.11.1911 als Sohn eines Geigers in Sosnowiec (10 km östlich von Kattowitz/Katowice) geboren, wurde nach dem Studium in Berlin und Warschau Pianist und Kompnist, er spielte u.a in einem Klavierquintett und ab 1935 beim Polnischen Rundfunk alsWładysław Szpilman; Foto: PAP festangestellter Pianist. Sein letzter Auftritt war am 23.9.1939, wenig später zerstörte eine deutsche Bombe das E-Werk und der Strom fiel aus.

Szpilman und Familie mussten 1940 wie alle Juden in das Warschauer Ghetto umziehen. In seinem Buch 'Der Pianist' beschreibt er sehr anschaulich und eindringlich die Zeit bis August 1944  - also das 'Leben im Ghetto', die Deportationen sowie (kurz) das Ende des  - polnischen –Warschauer Aufstands (August 1944), den Hintergrund zum Film 'Der Pianist'. Er spürt im Ghetto die um sich greifende Unsicherheit, die krassen Unterschiede beim Wohnen, Zugang zu Essen, Bekleidung und Arzneien, die dunklen, feuchten, engen Wohnhöhlen in den alten Arbeitervierteln, die Etappen der Verelendung, des Hungers und der Krankheiten für die vielen einserseits und der Gelage einiger an reich gedeckten Tischen andererseits, die abgezehrten Leute und Bettler einerseits und die Damen und Herren, die sich in „Rikschas“ in ihr zu Hause fahren lassen.

Noch werden Gerüchte vom Abtransport zur Arbeit in den Osten als Lüge und Provokation abgetan, bis dann plötzlich Bettler, Arme und Kranke zusammengetrieben und abtransportiert werden und die systematische 'Umsiedlung' angekündigt und durchgeführt wird  - mit dem Ziel Vernichtungslager Treblinka.
Szpilman kann der Deportation mit Glück entgehen. Aber das Ergattern von Brot etc. wird immer schwieriger, erst recht nach dem Ende der Deportationen und der Zerstörung des Ghettos bzw. in der Zeit des Warschauer Aufstands der Polen.

Aus dem Film von Polanski ist vielen die Szene bekannt, wie ein deutscher Soldat, der aus einem zerbombten Haus Klaviertöne hört, in der kalten 'Wohnung' auftaucht und Szpilman befiehlt, weiter zu spielen und dann bevor er geht, Essen und warme Kleidung in Aussicht stellt. Das Geschehen wird bestätigt durch Notizen des deutschen Offiziers Wilm Hosenfeld, der später bei Stalingrad in sowjetischer Kriegsgefangenschaft an Typhus stirbt.

Szpilmam fing wieder beim Polnischen Rundfunk an, gab Konzerte und trat schließlich mit einem Klavierquintett auf. Er starb am 6.7.2000 in Warschau.

 

Literatur/Medien

Szpilman, Władysław: Der Pianist. Mein wunderbares Überleben, Berlin 2002

Heinrichs, Dirk : Hauptmann d. R. Wilm Hosenfeld – Retter in Warschau, in: Wette, Wolfram (Hrsg.): Retter in Uniform. Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg der Wehrmacht, Frankfurt/M. 2002

Film 'Der Pianist', von Marvin Polanski (2002)

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C5%82adys%C5%82aw_Szpilman

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilm_Hosenfeld