Franz Stangl wurde am 26. März 1908 in Altmünster (Österreich) geboren. Seine SS-Karriere begann 1938 im „Judenreferat“ der Gestapo in Linz, führte ihn 1940 in Leitungsfunktion in die „Euthanasie“-Anstalten Hartheim und Bernburg, bis er im Rahmen der „Aktion Reinhard“ zum Kommandanten in den Vernichtungslagern Sobibor und Treblinka aufstieg. Im September 1943 kam er mit anderen „Tötungsspezialisten“ unter Odilo Globocnik nach Triest und war Leiter der „Aktion Reinhard“ in Udine. Als Franz Reichleitner, Leiter der „Aktion Reinhard“ in Fiume-Susak, ebenfalls aus Linz stammend und mit einer ähnlichen SS-Karriere wie Stangl, am 3. Januar 1944 von Partisanen getötet wurde, übernahm Stangl den Posten, bis er im Sommer 1944 nach Mestre wechselte. Nachdem ihm mit Hilfe des Vatikans 1948 die Flucht aus der Haft in LInz zunächst nach Syrien, 1951 nach Südamerika gelungen war, wurde Stangl 1967 erneut verhaftet, nach Deutschland ausgeliefert und vom Schwurgericht Düsseldorf wegen gemeinschaftlichen Mordes an mindestens 400.000 Menschen zu lebenslänglicher Haft veurteilt. Er starb 1971 in der Haftanstalt.
Literatur / Medien:
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt am Main 2003; Wedekind, Michael: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien. 1943 bis 1945. Die Operationszonen „Alpenvorland“ und „Adriatisches Küstenland“ (= Militärgeschichtliche Studien. Bd. 38), München 2003, S. 309 f.; www.simon-wiesenthal-archiv.at/02_dokuzentrum/02_faelle/02_stangl.html ; de.wikipedia.org/wiki/Franz_Stangl