Synagogen
Die Große (Alte) Synagoge wurde in den Jahren 1791-1793 an der Stelle der alten Holzsynagoge nach Plänen des Architekten Dawid Friedlander erbaut und ist als Kulturerbe der Juden von Piotrków erhalten geblieben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie erneuert und erhielt maurische Stilelemente. Von den deutschen Besatzern zerstört, wurde das Gebäude erneut 2012 restauriert. Jetzt befindet sich die Stadtbücherei darin. Eine Gedenktafel in polnischer, hebräischer, jiddischer und englischer Sprache erinnert: „In diesem Gebäude befand sich einst die Große Synagoge. Diese Tafel ist dem Gedenken an die Juden von Piotrków gewidmet, die durch die Hitler-Besatzer in den Jahren 1939-1945 ermordet wurden.“ Heute ist dieser Tempel mit seiner einzigartigen Architektur eine der besterhaltenen Synagogen in ganz Polen; Adresse: ul. Jerozolimska 25 (Jerusalemer Straße).
Auch die nahe gelegene Kleine Synagoge (1775 erbaut) wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen zerstört. Danach stand sie viele Jahre leer. Sie wurde in den 1960er Jahren restauriert und diente dann als Bücherei für Kinder. An der östlichen Wand im oberen Bereich ist ein Teil des „Aron ha-kodesch“ (Toraschrein) erhalten; Fragmente einer Wandmalerei von Perec Wilenberg (1931) lassen Löwen erkennen, die eine Tafel mit dem Dekalog halten; Adresse: ul. Jerozolimska 29.
Denkmal und Gedenktafel für General Stefan Grot-Rowecki
General Stefan Paweł Rowecki, von 1942-1943 Kommandant der Armia Krajowa) wurde in Piotrków Trybunalski geboren. Im Juni 1943 wurde er in Warschau verhaftet und Anfang August 1944 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet. An ihn erinnern eine Gedenktafel an seinem Elternhaus (ul. Slowackiego 1) und ein Denkmal mit einer Büste, das 1995 auf dem kleinen Platz am Kulturhaus enthüllt wurde: ul. 3go Maja (Straße des 3. Mai).
Gedenktafel für die polnische Untergrundregierung
Das 1624 erbaute Bernhardinerkloster steht nicht weit vom Friedhof und der Synagoge entfernt. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes setzten Mitglieder des polnischen Untergrunds ihre konspirative Tätigkeit in Piotrkow Trybunalski (und in Krakau) fort und versammelten sich im Bernhardinerkloster. Daran – und an AK-Aktionen bis 1956 in Volkspolen - erinnern Gedenktafeln im Eingangsbereich des Klosters. Adresse: Klasztor Bernardynów, ul. Juliusza Słowackiego 2.
Literatur/Medien
Gutman, Israel (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust, Berlin 1993, S. 1114f.
Miron, Guy/Shulhani, Shlomit (Hg.): Die Yad Vashem Enzyklopädie der Ghettos während des Holocaust, Göttingen/Jerusalem 2014, Bd. 2, S. 599-604
Dierl, F./Janjetović, Z./Linne, Karsten: Pflicht, Zwang und Gewalt. Arbeitsverwaltungen und Arbeitskräftepolitik im besetzten Polen und Serbien 1939–1944, Essen 2013
Linne, Karsten/Dierl, Florian (Hg.): Arbeitskräfte als Kriegsbeute: Der Fall Ost- und Südosteuropa 1939-1945, Berlin 2011
http://www.deathcamps.org/occupation/piotrkow%20ghetto.html https://www.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/valley/piotrkow/index.asp
https://de.wikipedia.org/wiki/Piotrk%C3%B3w_Trybunalski
(2018 – B. Kosmala; ergänzt 2021 – Uhh)
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