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Taulignan

Region Rhône-Alpes, Departement DrômeBlick auf Taulignan; Quelle: pharmacietaulignan.free.fr


Der Ort
Gemeinde von 1650 Einwohner/innen in der Drôme provençale. Mit dem Auto von Montélimar 36 km (N 7 →Châteauneuf-du-Rhône, D 133/D 541 →Nyons bis Grignan, dort D 14).


Die Ereignisse
Die ersten Résistance-Gruppen bildeten sich aufgrund persönlicher und beruflicher Beziehungen. Ab 1942/43 (Einführung der STO-Zwangsarbeit in deutschen Rüstungsbetrieben) schufen sie Unterkünfte und Lager für STO-Verweigerer, meist in abgelegenen Bauernhöfen, z.B. Maquis de la Lance oder Saint-Pons (vgl. Roche-Saint-Secret-Béconne bzw. Nyons; Maquis Pierre). Zentral für die Versorgung der Maquis waren Berthe und Louis Gras, Bauern aus Taulignan.
Am 2. Februar 1944 hielten zwei Wehrmachts- und Milice-Wagen aus Montélimar vor dem Haus der Eheleute Gras am Ortsanfang von Taulignan. Sie durchsuchten das Haus, nahmen mehrere Personen fest, vier wurden nach Gestapo-Verhören und Folter in die Konzentrationslager deportiert, einer konnte auf dem Transport fliehen, drei kamen ums Leben.

Tafel Wege des Maquis de la Lance Gedenktafel Berthe und Louis Gras

Nach der alliierten Landung in der Normandie (6. Juni 1944) verstärkte die Résistance ihre Aktivitäten; in mehreren Dörfern, u.a. Taulignan, besetzte sie wichtigte Punkte; die Deutschen bemühten sich umso mehr, die Kontrolle über diese Teile Südfrankreichs zu behalten. Am 12. Juni 1944 fuhren Wehrmachtskolonnen in Richtung Taulignan. Nach einem Zusammenstoß umzingelten sie das Dorf, plünderten Häuser und erschossen wahllos Menschen, andere wurden deportiert, insgesamt kamen 20 Menschen ums Leben. Danach setzten sie ihren Weg ins benachbarte Valréas (Departement Vaucluse) fort, wo sie ein Massaker anrichteten (52 ermordete Einwohner/innen).

Stele 1939-1945 Totendenkmal Totendenkmal (Ausschnitt)

Gedenken
An ihrem ehemaligen Haus erinnert eine Tafel an die Eheleute Gras. Beide wurden durch die Deutschen deportiert und kamen im KZ Rravensbrück bzw. im KZ Mauthausen/Außenlager Hartheim um (am Ortseingang aus Grignan kommend, Nr. 33-37 der nach ihnen benannten Avenue Berthe et Louis Gras).
Die Stele 1939-1945 ist den “Opfern der Nazi-Barbarei” gewidmet. Darunter sind 20 FFI-Kämpfer, elf Erschossene einschließlich der Zivilisten (die meisten am 12. Juni 1944), drei in den KZ ums Leben gekommene. Zwei Tafeln erinnern an die beiden Gendarmen Louis Boudin und Pierre Chalou. Eine Tafel informiert über die Wege zwischen den verschiedenen Lagern um das Maquis de la Lance (an einer Hauswand, Abzweig der D 167 von der D 24, Richtung Ortsmitte/Mairie).
Das Totendenkmal des 1. Weltkriegs befindet sich auf dem Place du Onze Novembre vor dem Rathaus. Eine Tafel hebt die Combattants non Légionnaires hervor, also die gefallenen Soldaten, die nicht der Vichy-Veteranenorganisation (https://fr.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9gion_fran%C3%A7aise_des_combattants) angehört oder sie später verlassen haben. Eine zweite Tafel gedenkt der Opfer des Massakers vom 12. Juni 1944 und der Résistance-Märtyrer, die “im Kampf gegen die Nazi-Barbaren für die Freiheit gefallen sind.
Jährlich am 12. Juni findet eine Gedenkzeremonie neben dem Totendenkmal statt.

 

Literatur/Medien
http://museedelaresistanceenligne.org/media1846-Monument-aux-morts-de-Taulignan
http://museedelaresistanceenligne.org/media574-Massacre-A (Valréas und vorher Taulignan)
http://museedelaresistanceenligne.org/media1379-CommA
http://taulignan39-45.blogspot.de/2008/08/anacr-26-drme-provenale.html
https://fr.wikipedia.org/wiki/Taulignan