Region Rhône-Alpes, Departement Haute-Savoie
Der Ort
Gemeinde von 3160 (im 2. Weltkrieg 1500) Einwohner/innen, am Fuß des Glières-Massivs, nordöstlich von Annecy (20 km, D 5); mit dem Auto auf das Glières-Plateau 15 km (D 55).
Die Ereignisse
Bei Thorens-Glières beginnt einer der wichtigen Zugänge zum Glières-Plateau. Ab 1943 war die Kampfgruppe corps franc Simon aktiv (s.a. Annecy, Saint-Eustache), später gab es einen bedeutenden Maquis-Stützpunkt. Im Rahmen des – auf deutschen Druck von der Vichy-Regierung dekretierten - Belagerungszustands hatte die französische Milice hier ihre Hauptbasis. Sie versuchte zweimal vergebens, die im Januar und Februar 1944 auf das Plateau gestiegenen Maquisards von dort zu vertreiben.
Beim Rückzug der Maquisards angesichts der Übermacht der Wehrmachts-Gebirgsjäger gelang den meisten der Abstieg am 26. März, fünf (darunter zwei Spanier) wurden von der Milice an einer Straßensperre bei La Luaz erschossen. Die Milice machte weitere Gefangene: Sechs wurden erschossen, sechzehn nach Annecy gebracht und den Deutschen übergeben, die sie in die KZ deportierten; nur zwei überlebten.
Im Juli 1944 bildete sich die AS-Kompanie "Forestier“ neu; der Nationalfeiertag 14. Juli wurde u.a. mit einer Parade von 140 Maquisards gefeiert. Am 1. August bargen AS- und FTP-Maquisards mit Hilfe hunderter Resistants und Helfer/innen aus den Dörfern die Waffen eines großen Fallschirmabwurfs auf dem Plateau, Ausgangspunkt für die Befreiung des Departements „mit eigenen Mitteln“. Die Gemeinde hat dafür einen hohen Preis bezahlt: 35 Erschossene, 25 Deportierte (15 kamen nicht zurück) und 60 Internierte.