Die Armée secrète (Geheimarmee) war eine der bedeutendsten bewaffneten Einheiten der Résistance. Sie fasste die bei den Widerstandsbewegungen Combat, Libération-Sud und Franc-Tireur bestehenden Gruppen bei deren Fusion Ende 1942 unter Jean Moulin zusammen. Die AS unterstand direkt de Gaulle, erster Chef war General Delestraint, der effektive regionale Strukturen aufbaute. Prinzip war zunächst die strikte Trennung der militärischen und politischen Aktivitäten. Die Orientierung ging dahin, noch keine direkten Aktionen gegen die Besatzer zu unternehmen, sondern damit bis zum „Jour J“ (Tag der alliierten Landung in der Normandie) zu warten.
Dies änderte sich tendenziell u.a. mit dem Aufbau der Maquis und dem Zustrom der STO-Verweigerer. Das Resultat waren zahlreiche Aktionen ab Ende 1943 / Frühjahr 1944. Ausdruck fand das organisatorisch in den FFI, die dann auch die FTP umfassten, sowie in der Gründung des Nationalen Widerstandsrats CNR, dem auch die politischen Parteien und Gewerkschaften angehörten.
Die AS war präsent vor allem in den Regionen Auvergne (z.B. Mont-Mouchet), Rhône-Alpes (z.B. Les Glières) und im Südwesten. Nach eigenen Angaben hatte sie 28.000 Maquisards, 3.000 Mann in den Freien Aktionsgruppen und 10.000 Mitglieder „in Wartestellung“ (für die Zeit nach dem „Jour J“).

Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 165ff.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Arm%C3%A9e_secr%C3%A8te