Region Lombardei / Provinz Bergamo
Der Ort
Lovere (5.394 Einwohner/innen, Stand 31. Dezember 2013) liegt an der Nordspitze des Iseosees in der lombardischen Provinz Bergamo.
Das Ereignis
Gleich nach dem Kriegsaustritt Italiens und der anschließenden Besetzung durch deutsche Truppen bildete sich in den Bergen nahe Lovere eine erste Partisanengruppe um Giovanni Brasi, der bereits in den Jahren 1919/1920 gegen den aufkommenden Faschismus kämpfte und später im Untergrund der kommunistischen Partei (PCI) beitrat.
Nach einem Angriff, den die als „Banda di Lovere“ auftretende Gruppe am 29. November 1943 zur Finanzierung ihrer Aktivitäten auf die Kasse der Firma ILVA verübte, und bei dem zwei hochrangige Faschisten starben, konnten die Partisanen zwar entkommen, lösten aber eine großangelegte Durchkämmungsaktion von deutschen Truppen und Mitgliedern der neuen faschistischen Miliz des Salò-Regimes, der Guardia Nazionale Repubblicana (GNR), aus: Am 7. Dezember 1943 wurden 13 Mitglieder der Partisanengruppe gefangen genommen und nach Bergamo gebracht. Am 22. Dezember 1943 brachte man die Männer zurück nach Lovere: Sieben von ihnen wurden direkt am Straßenrand erschossen, die anderen vor der Carabinieri-Kaserne in Lovere.
Die entkommenen Partisanen bildeten später die 53ª brigata Garibaldi, die sich den Beinamen “13 Martiri di Lovere” gab.
Gedenken
Am See
In Lovere wird an vielen Stellen an die „13 Märtyrer“ erinnert: Der große Platz gegenüber dem Fähranleger heißt „Piazza XIII Martiri“; direkt am See steht eine Gedenkstele, auf deren Boden Namen und Alter der Erschossenen eingelassen sind.