Die politischen Strömungen der Resistenza spiegeln sich nicht erschöpfend, aber wesentlich in den schon früh oder später entstandenen antifaschistischen Parteien, die im Exil (vor allem in Frankreich) und illegal in Italien agierten. Den Mitgliedern und Sympathisanten der linken Parteien und Strömungen war gemeinsam, dass viele von ihnen im spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) auf der Seite der Republik gegen die entstehende Franco-Diktatur kämpften.
Die kommunistische Partei (PCI) war bereits 1924 in den Untergrund gegangen, im Exil wurde sie von Palmiro Togliatti geleitet. Ihre vor allem in Norditalien starke Untergrundorganisation agitierte mit Druckschriften und der gewerkschaftlichen Vorbereitung auf einen antifaschistischen Aufstand. Eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten lehnten die Kommunisten lange ab.
Die Mitglieder der antimarxistischen, linksliberalen Bewegung Giustizia e Libertà, 1929 von den Brüdern Carlo und Nello Rosselli 1929 im Exil gegründet, scheiterten in den 1930-er Jahren mit ihren Versuchen, durch Attentate das Mussolini-Regime zu erschüttern. Die anfangs tief gespaltene antifaschistische Bewegung konnte sich Mitte der 1930-er Jahre auf eine Aktionseinheit verständigen. Im Exil wurden sie vom Geheimdienst Mussolinis verfolgt. Der Theoretiker von Giustizia e Libertà, Piero Gobetti, war bereits 1926 an den Folgen eines vom faschistischen Geheimdienst initiierten Anschlags gestorben, die Brüder Rosselli fielen 1937 in Frankreich einem Attentat zum Opfer. Im Unterschied zu den gut organisierten, in den Fabriken der norditalienischen Industriezentren verankerten Kommunisten setzte sich die Bewegung Giutizia e Libertà vor allem aus radikaldemokratischen und akademischen, während der Okkupationszeit aufopferungsvoll handelnden Antifaschisten zusammen. Ihnen gehörten zahlreiche jüdische Intellektuelle (u.a. Primo Levi) an, weshalb die Bewegung und der von ihr 1942 gegründete Partito d’Azione (Aktionspartei, Pd'A) von der faschistischen Regierung als angeblich zionistische Organisation verfolgt wurde.
Neben PCI und AP zählten die Sozialisten (PSIUP), die Liberalen, die 1943 gegründete Democrazia Cristiana (DC) und die kleine DL (Democrazia del Lavoro) zu den antifaschistischen Parteien, die am 9. September 1943, einen Tag nach dem Kriegsaustritt und der Besetzung Italiens durch Wehrmacht und SS, in Rom das Nationale Befreiungskomitee (CLN) – in Norditalien kurz danach das CLNAI (Comitato di Liberazione Nazionale nell’ Alto Italia) – bildeten, das zunehmend die Pläne und Aktionen des Widerstandes koordinierte.
Literatur / Medien:
Prauser, Steffen: „Resistenza“ gegen Faschismus und Nationalsozialismus 1943–1945, in: Ueberschär, Gerd R. (Hg): Handbuch zum Widerstand gegen Nationalsozialismus und Faschismus in Europa 1933/39 bis 1945, Berlin, New York 2011, S.22 ff.; Anissimov, Myriam: Primo Levi. Die Tragödie eines Optimisten, Berlin 1999, S. 66 ff.; Hausmann, Friederike: Kleine Geschichte Italiens. Von 1943 bis zur Ära Berlusconi. Berlin 2006, S. 16 ff.; Girogio Caputo: Die Parteien Italiens im antifaschistischen Widerstandskampf, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG), Vol. 16.1968, 5, Berlin 1968, S. 587-595; www.sinistra.net/lib/upt/kompro/cipu/cipuhgibod.html;