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Saffré

Tafel Organisation des Maquis; © *)

Region Pays de la Loire, Departement Loire-Atlantique


Der Ort
Gemeinde von 3790 Einwohner/innen (2014), 38 km nördlich von Nantes, nahe der Schnellstraße (voie express) Rennes-Nantes, an der D 121 gelegen.


Geschehen
In Saffré war der Hauptsitz des ersten Maquis in der damaligen Loire-Inférieure (heute Loire-Atlantique) – es gab insgesamt 18 Maquis in der Region. Dieser wurde im Oktober 1943 im Roten Haus (Maison Rouge, commune des Touches) gegründet, mit der Aufgabe, einen Landeplatz für Fallschirmabwürfe vorzubereiten, die Waffen zu bergen und die deutschen Truppen daran zu hindern, in die Normandie zu gelangen. Im Maquis von Saffré kämpften viele Jugendliche aus der Umgebung, darunter aus Châteaubriant, Teillay, Nozay, Nort-sur-Erdre, Blain, Guéméné-Penfao, Héric, Bouvron, Notre Dame-des-Landes, La Meilleraye und St Philbert-de Grand lieu (in den Ortschaften gibt es Gedenktafeln).

Gräber der am 28. Juni getöteten Maquisards; © *) Tafel mit Bildern der getöteten Maquisards; © *) Ruinen der Ferme des Brées; © *)

Ende Juni 1944 versammelten sich etwa 300 Kämpfer des Maquis im Wald von Saffré, im Bauernhof Les Brées und am Pas-du-Houx. Am 28. Juni wurden sie von etwa 2000 Wehrmachtsoldaten und 600 Kollaborateuren der Miliz umzingelt und angegriffen. Dreizehn Maquisards wurden im Kampf getötet, 27 vom Militärtribunal der Feldkommandantur zum Tode verurteilt und im Schlosspark des Château de la Bouvardière – zwei weitere im Gefängnishof von Nantes – erschossen und sechs weitere in Konzentrationslager deportiert.

Denkmal für Maquis von Saffré; © *) Oratoire Notre-Dame du Maquis; © *) „Croix des Ajoncs“ - Kreuz für fünf getötete Maquisards; © *)

Saffré KarteGedenken
Das 1950 von General de Gaulle eingeweihte Hauptdenkmal zu Ehren der Maquisards befindet sich am Pas-du-Houx, am Rande der Ebene von Gouvalous im Wald von Saffré. Es stellt „Marianne“ dar, die von den Maquisards von ihren Ketten befreit wird.
Ein gut beschilderter, etwa einstündiger Wanderweg mit 13 Tafeln führt zu den Kampf- und Gedenkorten wie das „Croix des Ajoncs“ (Gedenkkreuz für fünf getötete Maquisards) und das Oratoire Notre-Dame du Maquis, dieses ist den Opfern des Angriffs auf das Maquis gewidmet.
Zum Auffinden der Gedenkorte vgl. auch die Karte von Saffré und Umgebung (Quelle: http://www.resistance-44.fr/?Maquis-de-Saffre).

In der Umgebung sind weitere Gedenktafeln zu finden: so in Nort-sur-Erdre, 20 km nördlich von Nantes, am Rondpoint Boulevard de la Liberté, oder auf dem Friedhof von Fay-de-Bretagne (3500 Einwohner/innen), 25 km nordwestlich von Nantes. Oder auch in Saint-Herblain (43000 Einwohner/innen), 7 km westlich vom Nantes-Zentrum, wo es im Château de la Bouvardière, 1 Place du Maquis de Saffré – heute eine Kaserne, Sitz der CRS – ein Monument auf dem ehemaligen Hinrichtungsplatz gibt. Das Schloss kann nur während der Tage des Kulturerbes (Journées du Patrimoine) besichtigt werden. Es gibt dort jährliche Zeremonien Ende Juni.


Literatur/Medien
ONAC des Pays de la Loire: Le maquis de Saffré. Commémoration de l’attaque du 28 juin 1944, 2014
http://fr.wikipedia.org/wiki/Maquis_de_Saffr%C3%A9
http://www.resistance-44.fr/?Maquis-de-Saffre mit einem kleinen Plan
http://www.saffre.ouest-atlantis.com/maquis-de-saffre.html

 

*) Copyright aller nicht gekennzeichneten Fotos bei Thomas A. Schmidt, Düsseldorf