Woiwodschaft Lublin/Wojew. Lubelski
„Erster deutscher Siedlungsbereich“ im Generalgouvernement
Heinrich Himmler erklärte am 12. November 1942, dass die Region um Zamość „erster deutscher Siedlungsbereich“ im Generalgouvernement werden und bis Mitte 1943 „deutsch besiedelt“ sein solle – nach der „Umsiedlung“=Vertreibung der ansässigen polnischen Bevölkerung – also eine „ethnische Säuberung“ im Vorgriff auf den „Generalplan Ost“ Mit der Durchführung beauftragte er Odilo Globocnik, oberster SS-Führer im Bezirk Lublin, Umsiedlungsbeauftragter, der auch die Ermordung der jüdischen Bevölkerung leitete (vgl. Aktion Reinhardt).
Nach der Ermordung der Juden in den Ghettos und Vernichtungslagern begann die SS damit, die polnische Bevölkerung aus ihren Dörfern zu vertreiben („umzusiedeln“), um Platz für die „Ansiedlung“ volksdeutscher Siedler zu schaffen. Ab 27./28. November 1942 umstellten und evakuierten deutsche Einheiten aus SS, SD, Ordnungspolizei, Wehrmacht und Luftwaffe rund 300 Dörfer. Sie trieben die Bevölkerung in den Dörfern der Kreise Bilgoraj, Hrubieszów, Tomaszow Lubelski und Zamość auf den Dorfplätzen zusammen und transportierten sie zunächst in Durchgangslager. Etwa 113000 Menschen wurden von ihren Höfen und Häusern vertrieben, sie konnten nur Handgepäck und 20 Zloty mitnehmen.