Woiwoschaft Lublin/Wojew. Lubelski
Ghetto
Zu den ansässigen Juden kamen 1940 etwa 1000 Juden, die entsprechend der „Umsiedlungspläne“ von NSDAP-Gauleiter Greiser aus dem annektierten Warthegau (u.a. Kalisz, Kolo, Łódź ) „umgesiedelt“ oder aus kleineren Orten der Umgebung geflüchtet waren. Später kamen Transporte mit mehreren tausend jüdischen Menschen aus Tschechien und Deutschland (z.B. Dortmund, Düsseldorf). Sie mussten weiße Armbinden mit „Judenstern“ tragen. Auf deutsches Verlangen wurde ein Judenrat gebildet, Vorsitzender war ab Januar 1940 Memek Gurfinkel.
Viele jüdische Menschen wurden gruppenweise in Zwangsarbeitslager der Umgebung geschickt. Dort mussten sie u.a. SS-Baracken bauen, die Festung 'Rotunde' (s. Zamość- Rotunde) ausbessern, in Belzec Panzergräben an der 'Otto-Linie' ausheben (Näheres s. dort) oder in der Nähe Flugplätze für die deutsche Luftwaffe anlegen. Im April 1941 wurde den Juden befohlen, in das Ghetto zu ziehen, ein ärmliches Viertel in der Neustadt (Nowy Rynek/Neuer Markt, ul. Partizantow und ul. Lwowskie). Es war nicht eingezäunt, durfte aber nur zu bestimmten Zeiten verlassen werden.