Region Latium / Provinz Latina

Der Ort
Gedenkstätte hinter dem Torre LittoriaBorgo Montenero gehört zur Gemeinde San Felice Circeo in der Region Latium und hat ca. 230 Einwohner/innen.
In der früher stark versumpften Pontinischen Ebene (Agro Pontino) südöstlich von Rom gelegen, gehört Borgo Montenero zu jenen kleineren Ansiedlungen (Borghi), die zwischen den città nuove (neuen Städten) Littoria (heute Latina, 1932), Sabaudia (1933–34), Pontinia (1934–35), Aprilia (1936–37) und Pomezia (1938–39) im Rahmen der von Diktator Benito Mussolini veranlassten Trockenlegung des Gebiets entstanden. In der vorher nahezu unbewohnbaren Gegend wurden zur Trockenlegung arme Familien vor allem aus der Emilia-Romagna angesiedelt.
Von Rom aus ist Borgo Montenero über die SR 148 erreichbar (100 km).

Das Ereignis
Als die Bevölkerung von Borgo Montenero nicht schnell genug dem Zwangsräumungsbefehl des lokalen deutschen Besatzungskommando nachkam, wurden als „Vergeltung" dafür am 4. Mai 1944 fünf Männer erschossen.
15 weitere Männer konnten nur durch die Intervention von Pfarrer und Bürgermeister vor der Erschießung gerettet werden.

Gedenken
Die architektonischen Relikte des italienischen Faschismus sind in Borgo Montenero, ex nihilo errichtet zwischen 1934 und 1935, unübersehbar. Die kleine Gedenkstätte für die fünf am 4. Mai 1944 ermordeten Männer ist hingegen leicht zu übersehen: Sie befindet sich direkt unterhalb des die Piazza 4 Ottobre dominierenden Torre Littoria (ist von diesem aber durch einen Zaun getrennt).

Literatur / Medien:
Auszug aus der deutsch-italienischen Datenbank „Atlante delle Stragi Naziste e Fasciste in Italia" für das Massaker Montenero