Region Piemont / Provinz Cuneo

Madonna del CollettoDer Ort
Der auf ca. 1300 Metern Höhe gelegene Pass Madonna del Colletto verbindet im südlichen Piemont das Valle Gesso (Valdieri) mit dem Valle Stura (Demonte). Auf der Passhöhe steht die gleichnamige Kapelle.
Von der Provinzhauptstadt Cuneo aus ist Madonna di Colletto entweder über die Strada Provinciale SP 20 bis Borgo San Dalmazzo, weiter auf der SP 22 bis Valdieri und von dort aus über die ausgeschilderte Straße aus dem Ortszentrum zu erreichen (23 km). Aus dem Valle Stura erreicht man Madonna del Colletto, indem in Borgo San Dalmazzo auf die SS 21 abgebogen wird. Bei San Lorenzo der Abzweigung in Richtung Festiona folgen, wo die Passstraße beginnt (28 km).      

Die Ereignisse
Die 12 Männer von Madonna del CollettoDirekt nach dem Kriegsaustritt Italiens und mit Beginn der deutschen Okkupation am 8. September 1943 zog sich eine kleine Gruppe von 12 Antifaschisten aus dem Umfeld der Bewegung Giustizia e Libertà um Duccio Galimberti und Dante Livio Bianco aus Cuneo in die Berge zurück, um der drohenden Verhaftung zu entgehen und den Kampf gegen italienische Faschisten und deutsche Besatzer aufzunehmen. Nachdem sie sich kurz im Elternhaus von Dante Livio Bianco in Valdieri (die Villa Bianco ist heute Sitz der Verwaltung des Naturparks Alpi Marittime) aufgehalten hatten, zogen sie sich ins Hinterland nach Madonna del Colletto zurück. Da dieser Ort nicht genug Sicherheit bot, zog die Gruppe, die sich den Gedenktafel an der KapelleNamen „Italia Libera“ gegeben hatte, weiter ins Sturatal und erreichte am 20. September 1943 die aus nur wenigen Häusern bestehende abgelegene Sommersiedlung Paralup nah am Übergang zum Granatal. Dort blieb die Gruppe, die bereits Ende Oktober 1943 auf über 100 Männer angewachsen war und die die 20 Monate der italienischen Resistenza in der Provinz Cuneo entscheidend prägten, bis zum Frühjahr 1944.

Gedenken
An der Kapelle auf der Passhöhe wurde bereits im Jahr 1953 eine Gedenktafel angebracht. Davor stehen Gedenkstelen zur Entstehungsgeschichte der Partisanenorganisation „Italia Libera“.

Literatur:
Touring Club Italiano (Hg): I Sentieri della Libertà. Piemonte e Alpi occidentali. 1938–1945. La Guerra, la Resistenza, la persecuzione razziale. A cura di Livio Berardo, Mailand 2007, S. 168f.