Region Emilia-Romagna / Provinz Rimini
Die Stadt
Das von den Römern gegründete Rimini an der emilianischen Adriaküste ist mit 146.856 Einwohner/innen (Stand: 31. Dezember 2013) der Hauptort der gleichnamigen Provinz. Die Stadt, früher mit Rom durch die Via Flaminia verbunden, ist heute vor allem als Badeort bekannt. Rimini liegt an der A 14 Bologna – Tarent.
Die Ereignisse
Direkt nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September 1943 und der anschließenden Besetzung durch deutsche Truppen bildeten sich erste Garibaldi-Partisanengruppen, die vor allem in den Berggebieten des Apennin operierten. Im Frühjahr 1944 beschloss der militärische Arm des CLN der Emilia-Romagna, neben der 8ª Brigata Garibaldi "Romagna" auch SAP- und GAP-Einheiten für Sabotageakte in der Ebene aufzustellen. In Rimini war vor allem die 29ª Brigata GAP "Gastone Sozzi" aktiv.
Die Stadt lag im Gebiet der Gotenlinie, der Verteidigungsstellung der Deutschen, die von der Flanke der Apuanischen Alpen im Westen bei Massa–Carrara quer über den Südabhang des toskanisch-emilianischen Apennin bis Rimini reichte und das weitere Vordringen der Alliierten aufhalten sollte. Durch Bombardierungen wurden bis zur Befreiung Riminis im September 1944 ca. 82 % aller Gebäude der Stadt zerstört.
Am 14. August 1944 wurden nach einer Sabotageaktion 4 Männer der GAP "Gastone Sozzi" in Rimini von den Deutschen gefasst. Einer von ihnen konnte fliehen, die drei anderen, Mario Capelli, Luigi Nicolò und Adelio Pagliarani, wurden verhaftet und Verhören und Folterungen unterzogen. Zwei Tage später wurden die Männer auf der Piazza Giulio Cesare öffentlich erhängt. Die Anweisung der Deutschen, die Leichen zur Abschreckung der Bevölkerung dort drei Tage am Galgen zu belassen, wurden nach einem Tag durchbrochen. Die Beerdigung der „Tre Martiri“ (drei Märtyrer) fand am 18. August 1944 statt.
Wenige Tage später begann mit der Schlacht um Rimini eine entscheidende Phase zum Durchbruch der Alliierten an der Gotenstellung. Am 21. September 1944 verließen die deutschen Besatzer die Stadt; kurz darauf marschierten kanadische, neuseeländische und griechische Truppen in Rimini ein. (Die von der griechischen Exilregierung in Ägypten aufgestellte 3. Griechische Gebirgsbrigade, die an der Seite der Alliierten an der Befreiung von Rimini beteiligt war, führte ab diesem Zeitpunkt den Namen „Riminibrigade“. Im November 1944 schiffte sie sich nach Griechenland ein und beteiligte sich am Kampf gegen die Griechische Volksbefreiungsarmee.)
Gedenken
Piazza Tre Martiri
Der Platz der Hinrichtung von Mario Capelli, Luigi Nicolò und Adelio Pagliarani, die Piazza Giulio Cesare, wurde auf Anweisung des lokalen CLN bereits Ende September 1944 in „Piazza Tre Martiri“ umbenannt.
Die den Tre Martiri gewidmete Gedenktafel stammt vom Bildhauer Elio Morri.
Mit einer Gedenktafel am Uhrtum (Torre dell'orologio) an der Piazza Tre Martiri ehrt die Stadt Rimini alle Opfer des 12-monatigen Befreiungskampfes.