Region Kreta - Regionalbezirk Iraklio

Gedenkstätte in VoriziaDer Ort
Vorizia ist ein kretisches, zur Gemeinde Festos gehörendes Bergdorf (knapp 500 Einwohner/innen) am Südhang des Ida-Gebirges (Psiloritis) auf ca. 500 m Höhe.
Seit dem Jahr 2000 zählt Vorizia zu den Märtyrerorten Griechenlands (gem. Präsidialdekret 99/2000).
Zu erreichen ist Vorizia von Iraklio, in dem dort von der Schnellstraße E 75 (New Road) in Richtung Agia Varvara abgebogen wird; von dort weiter über Zaros nach Vorizia (ca. 55 km).

Ereignisse
Vorizia war, wie auch viele andere Dörfer im Ida-Gebiet, während der deutschen Besatzung Kretas mehrmals Ziel von Durchkämmungsaktionen. Mitte August 1943 durchsuchten deutsche Einheiten auf der Suche nach der Partisanengruppe um Petrakogeorgis (Georgios Petrakis), die sich zu dieser Zeit ganz in der Nähe oberhalb des Ortes aufhielt, Vorizia. Da die angreifenden Deutschen bei Kämpfen mit der Petrakogeorgis-Gruppe Verluste erlitten, wurden zur „Vergeltung“ die Bewohner/innen von Vorizia aus dem Dorf vertrieben und der Ort bombardiert und total zerstört (Beever, S. 286).
Gedenkstätte (Ausschnitt)Zwischen dem 15. und 20. August 1944 - kurz vor dem Abzug des Großteils der deutschen Besatzungstruppen - wurde Vorizia, wie auch Magarikari, Kamares, Skourvoula und Grigoria, erneut zerstört.

Gedenken
Die Gedenkstätte für die Opfer der deutschen Besatzung befindet sich an der Durchfahrtsstraße von Zaros nach Kamares in der Ortsmitte von Vorizia. Viele Relief-Tafeln schildern in Bild und (heute leider kaum noch lesbarem) Wort den Befreiungskampf, so ,,Die Flamme des Widerstands entzündeten sieben Generationen, und sieben mal brannten Dich nieder ..., Franken und Nazis“ und ,,Doch mitten in der Zerstörung blüht die Freiheit, .... ohne Wasser und Erde“ (Übersetzung nach Kreta-WIKI).

Literatur / Medien:
Beevor, Antony: Crete: The Battle and the Resistance, New York 2014; Gilbert, Harald: Das besetzte Kreta 1941-1945, Ruhpolding 2014; www.kreta-wiki.de/wiki/Vorizia