Woidwodschaft Großpolen/Wojew. Wielkopolska
Der Ort
Owińska hat 2.250 Einwohner*innen (2021), gehört zur Gemeinde Czerwonak und liegt an der DW 196, ca. 15 km von Poznań-Stadtmitte; Bahnhof an der Strecke Poznań – Bydgoszcz.
Die Ereignisse
1838 wurde auf einem ehemaligen Klostergelände eine psychiatrische Klinik eröffnet. 1911 hatte die preußische Anstalt etwa 740 Plätze, in einem Park befanden sich 40 Gebäude.
Die deutsche Wehrmacht besetzte Owiknska Mitte September 1939. Die deutsche 'Gau-Selbstverwaltung übernahm die polnische Anstalt. Der neue Chef verlangte eine Patientenliste. Ab Anfang November wurden mindestens 900 – polnische und jüdische – Patient*innen auf Militärlastwagen abtransportiert und wahrscheinlich in den umliegenden Wäldern erschossen; etwa 100 wurden in das Posener Fort VII gebracht.
Tötungen mit Gas
Patient*innen aus Owinska wurden im Oktober bis Dezember 1939 im Posener Fort VII mit Gas getötet. Am 13.10.1939 hatte sich SS-Reichsführer Heinrich Himmler die Anlage vorführen lassen. Wahrscheinlich ab 15. Oktober wurden 100 bis 150 Patienten (aus Owińska und der städtischen Psychiatrie von Posen) in einem als Gaskammer hergerichteten Bunker des Forts VII – ermordet. Die Namen der Opfer sind nicht bekannt. Das Gas wurde von außen in die mit Lehm abgedichtete Kammer geleitet. Verantwortlich war Herbert Lange vom SS-Sonderkommando Lange; s.a. Posen – Fort VII.
Literatur/Medien
Aly, Götz: Die Belasteten. 'Euthanasie' 1939 – 1945, Bonn 2013, S. 94
Klee, Ernst: „Euthanasie” im NS-Staat. Die Vernichtung „lebensunwerten Lebens”, Frankfurt/M. 1985, S. 94
Rieß, Volker: Die Anfänge der Vernichtung „lebensunwerten Lebens” in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen und Wartheland 1939/40, Frankfurt/M. 1993, bes. S. 243ff., 290ff.
http://www.deathcamps.org/euthanasia/owinska_d.html
http://www.holocaustresearchproject.org/euthan/poznan.html
https://www.t4-denkmal.de/Morde-in-Polen
(2021 - Uhh)