Die Ereignisse
Alfred Dreyfus war 1894 nach seiner – später aufgehobenen - Verurteilung hier inhaftiert. Ab 1940 sperrten die deutschen Besatzer politische Opponenten und Widerstandskämpfer, wie z.B. Honoré d'Estienne d'Orves, Agnès Humbert (Mitglied der Widerstandsgruppe Musée de l'Homme), Paul Langevin und Teilnehmer*innen der Kundgebung vom 11.11.1940 zum Arc-de-Triomphe ein).
Nach der Befreiung von Paris wurden deutsche Untersuchungsgefangene festgehalten, u.a. der deutsche Botschafter Otto Abetz; General Otto von Stülpnagel und Kurt Gerstein begingen vor ihrem Prozess Selbstmord. 1950 wurde es geschlossen und 1966 abgerissen.
Erinnerung
Auf einer Gedenktafel hieß es: „Militärgefängnis Cherche-Midi, 11. November 1940. Hier wurden Schüler und Studenten eingekerkert, die sich nach dem Appell vom 18. Juni 1940 als erste gegen die Besatzer aufgelehnt haben“. Die Tafel wurde bei dem Abriss entfernt und ist jetzt unter dem Arc de Triomphe zu sehen (siehe dort). Einige Jahre nach dem Abriss wurde das Gelände neu bebaut, u.a. mit der Hochschule École des Hautes Études en sciences sociales. Ein Denkmal aus Steinquadern erinnert an das Gefängnis.
Medien
https://fr.wikipedia.org/wiki/Prison_du_Cherche-Midi
(2022 - Uhh)