Region Rhône-Alpes, Departement Savoie
Der Ort
Gemeinde von 3800 Einwohner/innen an der N 90 im Tarentaise/Isère-Tal. Bahnhof an der Strecke Lyon, Chambéry ↔Bourg-Saint-Maurice. Mit dem Auto von Chambéry 77 km (D 1006/D 1090 bis Albertville, dann N 90), nach Bourg-Saint-Maurice 28 km (N 90/D 1090).
Die Ereignisse
In der Umgebung von Moûtiers unterhielt die Hilfsorganisation OSE ab 1943 mehrere Heime für jüdische Kinder. Die meisten wurden nach kurzem Aufenthalt über die Grenze in die Schweiz gebracht. Nach der deutschen Besetzung Savoyens im September 1943 musste dies zeitweise unterbrochen werden.
Aus individuellen Anfängen bildeten sich 1942/43 Résistance-Gruppen der AS und FTP, die u.a. an der anfänglichen Befreiung des Ortes Anfang August beteiligt waren.
Auf ihrem Rückzug nach Italien erlitt die Wehrmacht, u.a. das von den Kämpfen und Repressalaktionen auf den Glières kommende Reserve-Gebirgsjägerbataillon 100 der 157. Gebirgsjägerdivision, zwischen dem 4. und 8. August 1944 in Kämpfen bei Moûtiers große Verluste, u.a. 15 Tote. Daraufhin versammelten die Gebirgsjäger die männliche Bevölkerung auf dem Marktplatz und brachten nach Verhören 20 junge Männer aus Moûtiers und dem Nachbarort Saint-Marcel sowie Abbé Muyard nach Bourg-Saint-Maurice. Französische Fürsprachen blieben erfolglos; die Deutschen sagten, es handle sich um Maquisards, es werde ihnen aber nichts geschehen. Dennoch verschleppten sie insgesamt 28 Personen (weitere Geiseln aus Bourg-Saint-Maurice, Saint-Marcel, Aime, Séez und Bozel) über den Kleinen Sankt Bernhard-Pass nach Italien und erschossen sie am 23. oder 24. August 1944. Die Leichen wurden erst im Juli 1945 entdeckt (vgl. Näheres Terre Noire, Aosta-Tal, Italien, sowie P. Lieb, a.a.O., S. 356).
Moûtiers wurde am 24. August 1944 befreit.