Manigod

Region Rhône-Alpes, Departement Haute-Savoie

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Der Ort

Gemeinde von 1020 Einwohner/innen. Von Annecy 16 km (D 909 →Thônes, dort auf D 16).

Die Ereignisse

Auf Initiative des örtlichen Widerstandskomitees unter ihrem Leiter Pierre Bozon brachte die Bevölkerung ab 1942 STO-Verweigerer unter. 1943 entstanden  Maquisards-Lager und eine „Maquis-Schule“  in Almhütten. Im Lager La Cola vermittelte die Armée Secrète (AS) den Maquisards militärische Grundkenntnisse  und bildete etwa 40 Maquis-Führer für Hochsavoyen aus (Karte in http://lesamitiesdelaresistance ..., S. 24).
Etwa 100 Maquisards aus Manigod waren die ersten, die am 30./31. Januar 1944 auf das Glières-Plateau stiegen und bis zu den Kämpfen vom März 1944 dort blieben. Nach dem Rückzug des Maquis verhafteten die Deutschen in Razzien/„Säuberungsaktionen“ vom 26. März 1944 mehrere Einwohner, ließen die Ortsansässigen auf Intervention des Pfarrers aber wieder frei.  Die überlebenden Maquisards kamen ab Mai wieder zurück nach Manigod und nahmen bis August 1944 an der Befreiung der Haute-Savoie teil. 

Gedenken

Das Totendenkmal unterhalb der Kirche nennt auch die Namen von gestorbenen Résistants. An der alten Mairie drückt eine 1945 angebrachte Tafel den Dank der Maquisards an die Bevölkerung aus. „In dieser Gemeinde haben junge Franzosen, die die Deportation und die Zwangsarbeit für die Feind verweigerten, dank der Unterstützung der Bevölkerung eine Zuflucht gefunden. Sie konnten sich militärisch auf die Kämpfe für die Befreiung vorbereiten und sie siegreich beenden“ (etwa 50 Meter von der Kirche entfernt). An der Grundschule wurde im Mai 2014 ein Tafel zu Ehren des Namensgebers, des lokalen Anführers des Widerstands Pierre Bozon-Leydier, enthüllt (123 Chemin des écoliers, Ortsteil Au Cret).
Eine grüne Tafel drückt den Dank der Maquisards des Glières an die Bevölkerung Manigods  aus (am Beginn der Rue de la Gutary, schräg gegenüber Eingang zum Friedhof).

Kurz hinter der Brücke 'Pont de la Gutary' über den Bach Fier weist eine Informationsstele darauf hin, dass hier der  kürzeste (aber auch sehr steile) Weg/Pfad zu den Almhütten der Maquis-Schule La Cola begann. Der Pfad wurde z.B. benutzt, als die Maquisards aufgerufen waren, auf das Gliéres-Plateau zu gehen; Menschen und Material wurden mit Hilfe der Dorfbevölkerung von der Alm über den Weiler La Gutary nach Manigod und von dort auf das Glières-Plateau gebracht; dabei stürzte auf eisglattem Weg Francis Avettant-Fenoël, ein junger Résistant aus La Gutary/Manigod, zu Tode. In einem der Chalets des Weilers La  Gutary waren Maquisards untergebracht; das Foto zeigt den heutigen Zustand (etwa drei km von Kirche und Rathaus auf der dort rechts abgehenden schmalen Straße Rue de la Gutary = Voie Communale N°1 de Manigod à la Gutary).
An der „Maquis-Schule“ La Cola wurde am 27. Mai 2014 (Résistance-Gedenktag) eine Informationsstele über das Maquis von Manigod enthüllt. Sie beschreibt die Entwicklung ab 15. April 1943 (erste Schutzhütte 'Plan de Frasse' von P. Bozon-Leydier) über den Beginn der Maquis-Schule 'La Cola' mit drei Almhütten im Herbst 1943, den Aufstieg auf das Gliéres-Plateau Ende Januar 1944 und die Neubildung des Maquis nach den Kämpfen auf dem Plateau (zu erreichen: zu Fuß über ausgeschilderte Fußwege, z.B ab Parkplatz/Pont de la Gutary, Wegweiser 'La Blame'; per Auto über Rue de la Gutary bis Les Choseaux, dort links →Col de Plan Bois bis kurz vor Plan des Berthats, dort scharf links →La Torchon, kurz danach Stopp für Autos (GPS 45.845217, 6.383433), dann ca. 1 km zu Fuß).

Literatur/Medien

Germain, Michel: Glières, Montmélian 2008
http://www.glieres-resistance.org/Manigod
http://lesamitiesdelaresistance.fr/lien29/p11-24.pdf (über Maquis-Schule in M.)
http://fr.wikipedia.org/wiki/Manigod