Woiwodschaft Lublin/Wojew. Lubelski
Der Ort
Stadt von 61.588 Einwohner*innen (2019) im Südosten von Polen nahe der Grenze zur Ukraine.
Die Stadt ist früher durch den Abbau und Handel mit Kreide zu etwas Reichtum gekommen; heute ist ein zwei km langer Kreidestollen zu besichtigen (Eingang unter der Basilika). Bahnhof Chelm Miasto, von Lublin stündlich ca. 1.30 Std. Mit dem Auto vom Lublin 70 km (S 12 Richtung Kranystaw bis Rejowiecka, dort DK 12/E 373).
Die Ereignisse
Im Jahr 1939 waren von den 34000 Einwohner/innen Chelms 44 % jüdisch, über 50 % römisch-katholisch (Polen), eine Minderheit orthodox (Ukrainer). Heute leben nur noch einige Juden in der Stadt.
Besatzung
Die Stadt wurde am 27. September 1939 zunächst von der Roten Armee besetzt; sie zog sich nach der endgültigen Festlegung der deutsch-sowjetischen Grenze hinter den Bug zurück. Hunderte jüdische Einwohner*innen nutzten ihre Zusage, mit ihnen zu kommen und ihre Habseligkeiten mitzunehmen.
Ab 7. Oktober 1939 besetzte die Wehrmacht Chełm. Die deutschen Besatzer – SS, Gestapo, Wehrmacht - begannen bald mit Übergriffen, Hausdurchsuchungen, Schlägen, Festnahmen und Zwangsmaßnahmen, täglich wurden jüdische Menschen zur Zwangsarbeit abgeholt, z.B. Straßenbau, Wasserbau, Torfstechen. Oder sie mussten Gold, Wolle, Pelze u.a. abliefern (Wewryk, S. 11ff.). Im Dezember bestellten die Deutschen einen Judenrat, der nach der Errichtung des Ghettos einen jüdischen Ordnungsdienst mit etwa 150 'Polizisten' bilden musste.