Region Hauts-de-France/Nord - Pas-de-Calais, Departement Pas-de-Calais
Der Ort
Stadt von 10650 Einwohner/innen (2014) im ehemaligen französisch-belgischen Kohlerevier, 1992 wurde die letzte Grube geschlossen. Mit dem Auto von Arras 30 km (D 917, D 950, A 1 bis sortie/Ausfahrt 16, dann D 919); von Oignies 4 km (D 46).
Die Ereignisse
Grubenunglück 1906
Die 'Katastrophe von Courrières' hat ihren Namen von der Bergwerksgesellschaft Courrières; 1906 wurden in deren Gruben 1099 Grubenarbeiter durch eine Kohlenstaubexplosion getötet (vgl. dazu Billy-Montigny); keiner von ihnen wohnte in Courrières.
Massaker Mai 1940
Bei der deutschen Invasion Frankreichs wurde die deutsche Infanteriedivision 267 bei Courrières und Oignies von englischen und französischen Truppen aufgehalten. Die beiden Orte wurden der Schauplatz der ersten Massaker der Wehrmacht an Zivilisten im Krieg gegen Frankreich. Aus Wut über den unerwarteten Widerstand und unter dem Vorwand, sie seien von „Freischärlern “ aus Häusern beschossen worden, ordnete die Wehrmacht die vollständige Evakuierung der Stadt an. Am 27. Mai 1940 setzte sie die Kernstadt mit Flammenwerfern in Brand. Von 1605 Gebäuden wurden 951 total zerstört, darunter 500 Wohnhäuser. Am 28. Mai wurden in Courrières 46 Menschen erschossen, 24 von ihnen waren Kriegsflüchtlinge (Lieb, aaO, S. 518, schreibt von 34 Opfern).
Der Verantwortliche, Leutnant Hans Kolrep, wurde 1950 vom Militärgericht in Metz zum Tode verurteilt und 1951 in Lille hingerichtet.