Espenel

Region Rhône-Alpes, Departement Drôme

Der Ort
Dorf von etwa 140 Einwohner/innen oberhalb des Drôme-Tals zwischen Crest und Die. Mit dem Auto von Valence 56 km (N 7 bis Livron-sur-Rhône, dort D 93 → Die). Das Memorial und die Stele liegen an der D 93 kurz vor dem Abzweig ins höher gelegene Dorf Espenel.

Die Ereignisse
Am 21./22. Dezember 1943 brachte eine Résistance-Gruppe aus Saillans-Vercheny in der Nähe an der Bahnstrecke Valence ↔ Die einen Zug deutscher Soldaten, darunter vielen auf Urlaub, zum Entgleisen. Der Zug fing Feuer, 19 Soldaten starben, 40 wurden verletzt. Als Repressalie nahmen die Deutschen am 27. Dezember 57 Einwohner von vier umliegenden Gemeinden als Geiseln und deportierten sie in Konzentrationslager.

Im Juli 1944 schickten die Wehrmacht Truppen ins Drôme-Tal, die das Maquis Vercors einkreisen und auslöschen sollte. Nach der Einnahme von Crest am 20. Juli versuchte die Resistance-Gruppe Compagnie Pons, den weiteren Vormarsch zu verhindern. Am 21. Juli kam es beiderseits des Flusses und der D 93 zwischen Saillans und Espenel zu erbitterten Kämpfen. Die Wehrmacht marschierte weiter auf Die, die Résistance hatte zwölf Tote zu beklagen. Das Dorf Espenel wurde niedergebrannt und total zerstört.

Gedenken
In Erinnerung an die zivilen und militärischen Opfer der Kämpfe des 21. Juli 1944 wurde 1999 das Mémorial d'Espenel errichtet (an der D 93 zwischen Saillans und Espenel). Die drei Mauern sind den Bergen der Umgebung nachempfunden, der Anker war das Symbol der Cie Pons.  Eine Tafel weist auf das am 21. Juli 1944 zerstörte Dorf Espenel hin: “Schau Dir das Dorf Espenel an, das von der deutschen Wehrmacht verwüstet und angezündet wurde. Betrachte es mit Respekt, denn wenn du noch frei leben, lachen, reden, streiten und sogar über deine Freiheit spotten kannst – vergiss nie, dass nur das Opfer einiger Menschen dich zum Menschen gemacht hat.”
Auf mehreren Tafeln werden das Geschehen und die Namen der 29 getöteten Maquisards der Compagnie Pons und der Einwohner genannt.
Eine weitere Tafel nennt die Namen der nach der Zugentgleisung im Dezember 1943 deportierten 57 Einwohner der Dörfer Barsac, Pontaix, Sainte-Croix und Vercheny, von denen 38 in den KZ ums Leben gekommen sind.
Vor der Brücke ins Dorf Espenel ist eine – kaum noch lesbare - Stele den zwölf Kameraden der Compagnie Pons gewidmet, die hier “am 21. Juli 1944 bei der Verteidigung des Vercors getötet wurden.”

Medien
http://museedelaresistanceenligne.org/media677-Combat-du-pont-da
http://museedelaresistanceenligne.org/media380-MA
https://fr.wikipedia.org/wiki/Espenel