Region Hauts-de-France/Nord - Pas-de-Calais, Departement Nord
          
Der Ort
Gemeinde von 10000 Einwohner/innen (2014) im nördlichen Großraum Lille (7 km von Zentrum), sie wird durchquert von D 652 und D 654.
 
Fort; Quelle: Ville de WambrechiesDie Ereignisse
Das Fort du Vert Galant wurde nach 1871 gebaut, im 1. Weltkrieg z.T. zerstört und in den 1930er Jahren  von der frz. Armee auf ein Viertel reduziert. 1941/42 von den Deutschen als Erschießungsort genutzt – fernab von neugierigen Blicken.
Die meisten der 92 Erschossenen waren Bergarbeiter, Eisenbahner, Metall- oder Textilarbeiter, Gewerkschafter und Kommunisten, Gemeinderäte. Ein Großteil war willkürlich als Geiseln benannt und von frz. Polizei/Gendarmerie oder den Deutschen verhaftet worden - wegen ihrer Beteiligung am Bergarbeiterstreik oder ihrer politischen Gesinnung. Andere wurden wegen Widerstandshandlungen (z.B. Anschlägen auf das Eisenbahn-, Kanal- und Telefonnetz) oder als Mitglieder von Kampfgruppen wie der organisation spéciale verhaftet; u.a. Michel Brulé, einer der Streikführer des Bergarbeiterstreiks 1941 in Nordfrankreich im Mai/Juni 1941. Es waren auch Nachkommmen von italienischen oder polnischen Einwanderern darunter. Sie kamen aus dem gesamten Kohlebecken – von Douai bis Valenciennes, von Lens bis Béthune, von Lille bis zu den Stahl- und Textilzentren der Sambre.
 
GedenkenEinweihung der Stele des Fusillés 2012
Stele der Erschossenen Ver Galant ; © Alain Girod, genwebNachdem die Stadt das Fort von der Armee gekauft hatte, wurde 2012 die Stèle des Fusillés du Vert Galant geschaffen. Sie ehrt die 92 Résistants und viele (kommunistische) Geiseln, die hier von den Besatzern zwischen Oktober 1941 und April 1942 erschossen wurden. Im Hof des Forts finden die jährlichen Gedenkzeremonien statt.