Region Zentralmakedonien / Regionalbezirk Thessaloniki

Gedenkstätte am MassengrabDer Ort
Asvestochori ist ein zur Gemeinde Chortiatis (auch: Hortiatis) gehörender Ort mit 6.393 Einwohner/innen (Stand 2011) östlich von Thessaloniki.
Von der Ringautobahn um Thessaloniki (A25) ist der Ort über die Landstraße zu erreichen (10 km).

Das Ereignis
Nach einem Überfall von ELAS-Partisanen am 12. Juli 1944 auf die Gendarmerie und das auch als Gefängnis dienende Sanatorium von Asvestochori verübte das „Sonderkommando Schubert“ - das unter der Leitung von Fritz Schubert mit äußerster Brutalität mit willkürlichen Erschießungen maßlosen Terror unter der Zivilbevölkerung verbreitete - zusammen mit Einheiten der deutschen Wehrmacht zwei Wochen später eine „Vergeltungsaktion“.
Am 26. Juli 1944 wurde Asvestorchori eingekreist und alle männlichen Dorfbewohner in der Nähe des Sanatoriums zusammengetrieben. Eine Reihe von Männern wurden ausgewählt und von den „Schubertianern“ erschossen (die Opferzahlen schwanken: Kalogrias (S. 83) nennt 10, andere Quellen 19).
Danach verlegte Fritz Schubert seinen Sitz nach Asvestochori, von wo aus seine Bande am 2. September 1944 im nahen Chortiatis ein Massaker an 149 Männern, Frauen und kleinen Kindern - wiederum im Rahmen einer vermeintlichen Partisanenbekämpfung - verübte.

Gedenken
Die Gedenkstätte für die Opfer des 26. Juli 1944 befindet sich am Ort des Massengrabs. Ein großes Hinweisschild am Ortsausgang in Richtung Chortiatis weist auf den Treppenabgang, der hinunter zur Gedenkstätte führt.

Hinweisschild an der StraßeNach 1945
Fritz Schubert gelang es, am Ende der deutschen Besatzungsherrschaft Griechenland zu verlassen, kehrte jedoch mit einem Heimkehrertransport zurück, wurde verhaftet und im August 1947 in Athen wegen Mordes, begangen von Kreta bis Makedonien, 27 mal zum Tode verurteilt (Im Prozess war auch der Nachweis für seine Verantwortung an der Massenexekution in Asvestochori erbracht worden). Das Urteil wurde am 22. Oktober 1947 am Gefängnis Heptapyrgion (auch: Yedi Kule) in Thessaloniki vollstreckt. Fritz Schubert gehörte zu den wenigen Tätern, die nach Abzug der deutschen Besatzungstruppen vor Gericht gestellt wurden (siehe: Deutsche Kriegsverbrechen in Griechenland).

Literatur / Medien:
Kalogrias, Vaios: Makedonien 1941-1944, Okkupation Widerstand Kollaboration, Ruhpolding 2008; Nationalrat für die Entschädigungsforderungen Griechenlands an Deutschland (Hg.): Schwarzbuch Besatzung, 3. Auflage, Athen 2012; de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Chortiatis