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Aranc

Region Rhône-Alpes, Departement Ain

Der Ort
Dorf von 310 Einwohner/innen mit mehreren Weilern auf dem Plateau d'Hauteville in der Landschaft Bugey, abseits von größeren Straßen. Mit dem Auto von Bourg-en-Bresse 50 km (D 1075 →Ambérieu, bei Pont d'Ain D 1084 →Nantua, wenig später D 12 →Saint-Jean-le-Vieux, Corlier, dort D 8 →Hauteville, wenig später rechts D 102 →Aranc).

Blick auf Aranc, Ortsteil Pézières; Quelle: Sylvapram Wikipedia CC-BY SA 3.0 Luftbild Hof Les Gorges; Quelle: www.maquisdelain.org

Die Ereignisse
Aranc war ein wichtiger Ort für die sich entwickelnde Résistance. Hier fanden verschiedene Gruppen zusammen. Im April 1943 zeigte Marius Chavant, der stv. Bürgermeister von Aranc, Henri (Romans-)Petit, dem späteren Chef der Maquis des Ain und des Jura, den versteckt liegenden verlassenen Hof Les Gorges. Er wurde nicht nur Zufluchtsort für etwa 20 STO-Verweigerer aus der Umgebung, sondern später auch Hauptquartier des Maquis und Schule für Maquisards – ein wichtiger Schritt zur Formierung der kämpfenden Einheiten des Maquis. Die Versorgung wurde sichergestellt durch Marius Chavant und Marcel Démia aus Ambérieu-en-Bugey.

Hof Les Gorges; hist. Foto; Quelle: www.maquisdelain.org Gedenkstein, Maquis-Schule Les Gorges Info-Tafel

Auch andere Höfe waren Quartiere von Maquisards, z.B. die Grange La Marchat neben der Straße zum Ortsteil Résinand. Im Rahmen der „Aktion Korporal“ (Suche nach STO-Verweigerern und Juden, Partisanen und Helfern, Bekämpfung der Zivilbevölkerung) drangen am 7. Februar 1944 Einheiten der Wehrmacht und des SD (Sicherheitsdienst der SS) in das Dorf ein und nahmen, als sie keine Maquisards fanden, die Bevölkerung als Geisel, erschossen im Hauptort und im Ortsteil Résinand vier Männer und zwei Frauen, deportierten eine Anzahl Einwohner, von denen mindestens acht die Konzentrationslager nicht überlebten, und brannten Häuser und Höfe nieder. 

Tafel am Totendenkmal vor Mairie d'Aranc Totendenkmal, Ortsteil Résinand Gedenktafel an erschossenen A. Morrier

Gedenken
Eine Tafel am Totendenkmal des Hauptortes nennt die Namen von fünf von den Deutschen erschossenen Einwohner/innen und fünf nicht aus dem KZ zurückgekommenen Deportierten (vor dem Rathaus, Kreuzung D 102/D 34). Das Totendenkmal des Ortsteils Résinand  nennt die Namen von je zwei Erschossenen und im KZ Umgekommenen (an der Kreuzung D 34/D 63 A). Ganz in der Nähe erinnert eine Tafel an die Erschießung von  Alphonse Morrier durch die Deutschen am 7. Juni 1944.
Wenn man die D 63A Richtung Montgriffon fährt, gelangt man nach etwa 1,5 km zum Gedenkstein an das Maquis und die Maquisschule Les Gorges. Die Inschrift auf der Stele und eine Informationstafel erklären den Hintergrund, benennen die handelnden Personen und fassen die Ereignisse im Dorf am 7. Februar 1944 zusammen (Überfall der Deutschen, Erschießungen, Deportation und Anzünden von Häusern).

Literatur/Medien
Département Ain: L'Ain 1939-1945. Chemins de Mémoire, Bourg-en-Bresse 2009, S. 16f.
Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, München 2007, S. 318ff.
http://www.maquisdelain.org/index.php?r=article&id=19
http://www.maquisdelain.org/index.php?r=article&id=31
http://fr.wikipedia.org/wiki/Aranc