Vor allem im Süden und Osten Litauens leisteten Partisanen ab 1942 bewaffneten Widerstand gegen Einheiten und Einrichtungen von Wehrmacht, SS und Besatzungsverwaltung. Dieser Widerstand wurde vor allem von sowjetischen Partisaneneinheiten getragen, zu denen ab 1943 verstärkt Frauen und Männer aus dem jüdischen Widerstand der aufgelösten Ghettos im Süden und Osten Litauens stießen. In diesen Regionen waren außerdem Partisanen der polnischen „Heimatarmee“ aktiv. (Sowjetische Partisanen, Jüdischer Widerstand, Polnische Heimatarmee)

Von diesen gegen den deutschen Besatzungsterror kämpfenden Partisanen sind jene litauischen Kampfgruppen zu unterscheiden, die am 22. Juni 1941 an der Seite der deutschen Aggressoren gegen die in Litauen stationierten sowjetischen Truppen und gegen die Träger der litauischen Sowjetrepublik kämpften; diese Gruppen nannten sich ebenfalls „Partisanen“ – antisowjetisch und antisemitisch ausgerichtet. Da sie zu ihrer Kennzeichnung häufig weiße Armbinden trugen, wurden sie auch „Weißarmbinder“ genannt. Ihre politische Führung erhoffte sich die Wiederherstellung des litauischen Nationalstaats unter der Protektion Hitlerdeutschlands. Sie mutierten rasch zum Bestandteil der litauischen Hilfstruppen, die mit den deutschen Besatzern zusammen die Vernichtung der litauischen Juden und der Unterstützer der Sowjetrepublik Litauen durchführten. (Litauischer Aufstand; Kollaboration)

Literatur / Medien
Bubnys, Arūnas: Nazi Resistance Movement in Lithuania 1941–1944, Vilnius 2003; Dieckmann 2011 Bd. 2, S. 1428ff zum sowjetischen Widerstand; S. 1457 zum jüdischen Widerstand; S. 1407 zum national-litauischen Widerstand

http://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/mythen-der-nationen.htm