Region Rhône-Alpes, Departement Isère
Der Ort
Gemeinde von 1060 Einwohner/innen im nördlichen Vercors unterhalb eines 1900 m hoch gelegenen Felsvorsprungs in Sichtweite von Grenoble. Drei schmale Kalkfelsen, „Les Pucelles“ (= Jungfrauen) genannt, thronen auf den Bergspitzen. Von Grenoble 19 km (D 1532 →Romans-sur-Isère bis Seyssinet-Pariset, dort D 106/106 B →Lans-en-Vercors); die Zufahrt zur Nécropole Nationale (Ehrenfriedhof) ist ausgeschildert.
Die Ereignisse
Nach der alliierten Landung in der Normandie kamen etwa 150 Maquisards in den Ort, sie bekamen von EinwohnerInnen und umliegenden Bauernhöfen Lebensmittel. Die deutsche Wehrmacht versuchte, durch den Gebirgseinschnitt bei Saint-Nizier eine Bresche in die von der Resistance verhängte Blockade des Vercors (vgl. Vercors, Einführung) zu schlagen. Eine erste Attacke wurde von den Maquisards unter Leitung von Jean Prévost und General de Beauregard abgewehrt. Am 15. Juni 1944 morgens kamen mehr als tausend Gebirgsjäger mit Artillerie und schwerem Gerät zurück. Nach hartem Kampf gaben die in puncto Zahlen und Waffen unterlegenen Maquisards auf, 24 von ihnen starben. Wehrmachtssoldaten töteten verwundete Gefangene, die nicht mehr hatten fliehen können; sie plünderten und steckten fast alle Häuser der Gemeinde und ihrer Weiler in Brand. Im Zuge der Generalattacke auf die Maquis im Juli 1944 (vgl. Vercors, Einführung) rückten die Deutschen u.a. von hier aus weiter ins Vercors-Plateau vor.
Das Dorf wurde nach der Befreiung nach alten Plänen wieder aufgebaut.