Jean Prévost war ein französischer Journalist, Schriftsteller und – als 'Capitaine Goderville' – einer der wenigen Intellektuellen, die sich für den bewaffneten Kampf in der Résistance entschieden. Sein Vater war Lehrer, er erlangte einen entspr. Abschluss, bevorzugte aber das Schreiben. In den 1920 und 30er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Bücher und Artikel, über sehr verschiedene Themen: Literatur, Film, Theater Sport, Philosophie. 1940 ging er in das nicht besetzte Lyon, schrieb für den Paris-Soir, legte seine Doktorprüfung über Stendhal ab. Er trat dem regimekritischen Comité national des écrivains bei. 1943 erhielt er den Großen Literaturpreis der Académie Française.

Sein Freund Pierre Dalloz hatte ihn 1941 über die Résistance-Pläne für das Vercors-Massiv informiert und überarbeitete den 'Plan montagnards' (vgl. Vercors, Einführung). Ab 1943 arbeitete er aktiv am Aufbau von Lagern für STO-Verweigerer und Maquisards mit. Im Juni 1944 wurde er zum Chef einer über 100 Mann starken Kampfgruppe ernannt, die bei der Verteidigung von Saint-Nizier-du-Moucherotte und Valchevrière gegen deutsche Angriffe eingesetzt war. Nach der Zerschlagung der Maquis stieg er Ende Juli 1944 durch die Engins-Schlucht in Richtung Grenoble ab. Mit vier seiner Kameraden wurde er am 1. August 1944 von einer deutschen Patrouille an der Pont du Charvet, kurz vor Sassenage, entdeckt und erschossen. Sein Grab befindet sich auf dem Nationalfriedhof in Saint-Nizier-du-Moucherotte.

Literatur/Medien
Buch: Das Salz in der Wunde, München 2015 (einziges ins Deutsche übersetzte
Buch - frz.: Le sel et la plaie, Paris 1934)
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 507f., 891ff.
Vergnon, Gilles: Résistance dans le Vercors. Histoire et lieux de mémoire, Grenoble 2012, S. 64f. 
https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean_Pr%C3%A9vost_(%C3%A9crivain)