Region Rhône-Alpes, Departement Savoie
Der Ort
Stadt mit 7700 Einwohner/innen, Ausgangspunkt für die Skigebiete im oberen Tarentaise-Tal (Val d'Isère, Tignes etc.); Straße nach Italien über den Kleinen Sankt Bernhard-Pass. Sackbahnhof, Züge nach Chambéry, Lyon, Paris. Mit dem Auto von Chambéry 103 km (D 1006/D 1090 →Albertville, dort auf N 90), von Lyon 210 km (A 43 u. A 430, in Albertville auf N 90).
Die Ereignisse
Die Alm Les Mottets, 22 km von Bourg Ortsmitte entfernt an der Grenze, wurde im Juni 1940 von Italien faktisch annektiert, die Stadt selbst – wie der Rest von Savoyen – von November 1942 bis September 1943 von den Italienern, danach von den Deutschen besetzt und am 26. August 1944 befreit.
Im Bezirk Bourg-Saint-Maurice waren mehrere Maquis aktiv, z.B. in Aime. Die Gruppe sprengte die Talsperre, die für die Stromerzeugung der – für die deutsche Wehrmacht arbeitenden – Fabrik in Plombière-Saint-Marcel sorgte. In La Plagne (28 km entfernt) warfen britische Flugzeuge am 10. März 1944 zwölf Tonnen Waffen per Fallschirm ab. Sie wurden zunächst in einem Bergwerk gelagert und einige Zeit später von Résistance-Gruppen aus Bourg-Saint-Maurice und anderen Tarentaise-Orten geborgen.
Im März und Mai 1944 führten Teile der – zur Bekämpfung des stärker werdenden Widerstands aus Italien zu Hilfe geeilten – deutschen 90. Panzergrenadier-Division Razzien nach Maquisards u.a. in Bourg-Saint-Maurice durch und zündeten Häuser an. Ab 10. August 1944 zog sich die Wehrmacht aus Grenoble, dem Vercors, Chambéry, Annecy durch das Tarentaise-Tal in Richtung Italien zurück, immer wieder gestört, aber letztlich nicht verhindert durch den Widerstand. Deutsche Gebirgsjäger nahmen insgesamt 28 junge Männer als Geiseln – in Moûtiers, Saint-Marcel, Aime, Bourg-Saint-Maurice und weiteren Dörfern – schleppten sie über den Kleinen Sankt-Bernhard-Pass und erschossen sie am 23./24. August 1944 in Terre Noire (Aosta-Tal/Italien; Näheres s. dort und Môutiers).