Blick auf Stadt mit römischem Amphitheater (frz. arènes); Quelle: Chensiyuan, wikipedia, CC BY-SA 4.0

Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur, Departement Bouches-du-Rhône

Der Ort
Stadt mit 52.550 Einwohner*innen (2017), ligurisch-gallische Gründung 500 vuZ, viele römische (z.B. Arena, Theater) und mittelalterliche Bauten. Das Stadtgebiet reicht bis zum Mittelmeer, es umfasst große Teile der südlich gelegenen Camargue. Arles liegt an der Rhône. Bahnhof: Züge Paris/Avignon ↔Marseille. Mit dem Auto von Avignon 37 km (N 570/D 570N), von Marseille 87 km (A 55 →Fos-sur-Mer, N 558 →Saint-Martin-de-Crau, N 113 →Arles).


Résistants-Denkmal

Die Ereignisse

Widerstand
Bei der beginnenden Résistance (Flugblätter, Untergrund-Zeitungen gegen Vichy-Regime und deutsche Besatzung) spielten Industriearbeiter*innen (Bahn, Werft, Papier-u. Chemiefabrik, Salinen) und Landarbeiter*innen, die meist den illegalen Gewerkschaften und/oder PCF angehörten, eine große Rolle. Ab Ende 1942 (Invasion der Wehrmacht in die Südzone) übernahmen die Front National (Résistance) und die „Milices Patriotiques“. Jean Moulin sprang in der Nähe mit dem Fallschirm ab (vgl. Saint Andéol). Um Flugzeuglandungen zu verhindern, ließen die Behörden auf der Crau (flaches Schwemmland) unzählige Steinhaufen aufschichten.




Repression
Schon im August 1941 waren fünf junge Leute wegen Anti-Vichy-Parolen an Mauern verhaftet worden. Am 21. April 1943 wurden bei einer großen Razzia von Gestapo und französischer Milice 40 Anhänger des Widerstandsnetz 'Carte' und des britischen SOE verhaftet. Am 6. Juni 1944 (Tag der alliierten Landung in der Normandie) wurden acht Eisenbahner wegen Verteilen von Untergrundzeitungen verhaftet. 92 Personen wurden in die Konzentrationslager deportiert, 78 in Lagern interniert; viele überlebten nicht. 

Befeiung: In Kämpfen vom 22. bis 25 August 1944 konnte die Résistance die Stadt vor Ankunft der alliierten Truppen befreien. Etwa ein Drittel der Stadt war vorher schon durch alliierten Bomben zerstört worden. Ende August/Anfang September 1944 waren die republikanischen Institutionen wiederhergestellt (u.a. Gerichte, um der „wilden“ Säuberung vorzubeugen; vgl. Épuration)

 

Gedenktafel Gautier und Imbert; Quelle: St. Protois, genweb, CC BY-NC-SA 2.0


Gedenken
Das Widerstandsdenkmal wurde errichtet vor einer Felswand. Es trägt die Widmung „Den Toten der Résistance 1940 –1945“. Auf einer Tafel steht: „Gedenkt der Opfer der Konzentrationslager, der Nazi-Zuchthäuser, der Maquis und der Befreiungskämpfe;“ auf einer anderen: „Den Einwohner*innen von Arles, vereint im Tod und im Ruhm, wie sie es im Martyrium und im Kampf waren“ (gegenüber dem Friedhofseingang, 51 Boulevard Émile Combes). Ein Standbild mit Gedenktafel erinnert an die Widerstandskämpfer Etienne Gautier, geb. 1881, deportiert im Juli 1944 in das KZ Buchenwald und dort im September oder Dezember 1944 gestorben; sowie Joseph Imbert, geb. 1903, von der Gestapo verhaftet im März 1943, als Geisel und Nacht und Nebel-Gefangener deportiert in die KZ Neue Bremm (Saarbrücken), Buchenwald und Mauthausen, wo er Anfang Januar 1945 gestorben ist (in der Eingangshalle des Rathauses, Mairie d'Arles, Place de la République).

Medien
http://www.centre-resistance-arles.fr/spip.php?article13
https://fr.wikipedia.org/wiki/Arles; https://de.wikipedia.org/wiki/Arles