Region Lothringen/Lorraine, Departement Moselle
Der Ort
Die ehemalige Festung, ab 1943 von Nazideutschland als Haft- und Folterort genutzt, heute teilweise Gedenkstätte, liegt 3,5 km südöstlich von Metz-Zentrum, Eingang Rue du Fort Queuleu/Allée Jean Burger; Bus C12 und N 82.
Die Ereignisse
SS-Sonderlager Feste Goeben
Zunehmender Widerstand gegen Maßnahmen der Germanisierung und Nazifizierung (vgl. Departement Moselle/Einführung) und die gesteigerte Repression (nach Stalingrad und beginnendem totalen Krieg) führten zu überfüllten Gefängnissen. Ab 12. Oktober 1943 nutzte die SiPo-SD die Kasematte A des Forts als Verhör- und Folterzentrum, als Haftort und zunehmend als Vorhof von Deportationen für Widerstandskämpfer, Fluchthelfer und Opponenten gegen die Annexion. In dem SS-Sonderlager Feste Goeben waren insgesamt 1600 bis 1800 Gefangene interniert. Sie waren die meiste Zeit an Händen und Füßen gefesselt, ihre Augen waren verbunden, es gab Sprechverbot. 36 Gefangene starben infolge von Misshandlungen, u.a. der Leiter der gaullistischen 'Groupe Derhan'. Die meisten Männer wurden in das KZ Natzweiler-Struhof oder andere KZ deportiert, allein 622 von der Widerstandsgruppe 'Groupe Mario', die Frauen in das KZ Ravensbrück oder das SS-Lager Schirmeck. 400 Deportierte sind in den KZ umgekommen, darunter Jean Burger, der Leiter der 'Groupe Mario'.