Region Rhône-Alpes, Departement Haute-Savoie
Der Ort
Bade- und Konferenzort (u.a. 1938: Flüchtlinge aus NS-Deutschland, 1962: frz.-algerischer Krieg) am Südufer des Genfer Sees, 8500 Einwohner/innen. Bahnhof: Strecke Léaz ↔Saint-Gingolph. Mit dem Auto von Annecy 85 km ( D 1203 →La Roche-sur-Foron/Étaux, dort D 903 →Thonon-les-Bains, dort D 1205 →Évian).
Die Ereignisse
1938 fand eine internationale Konferenz zur Aufnahme der von Nazi-Deutschland Verfolgten statt, sie endete ohne verbindliches Ergebnis. Von Herbst 1942 bis September 1943 war die Stadt italienisch, danach bis August 1944 deutsch besetzt, die Hotels Royal und Le Splendide wurden in Klinken für deutsche Soldaten umgewandelt.
Im September 1943 verhafteten Grenzsoldaten in Saint-Gingolph Robert Barbero, François Giroud und Léon Ducret aus Évian, die gerade eine jüdische Familie in die Schweiz bringen wollten. Sie wurden in das KZ Buchenwald deportiert; Barbero kam im Dezember 1944 im Außenkommando Ellrich um. Im Juni 1944 wurde Joseph Ameno nach einen gescheiterten Anschlag auf einen deutschen Offizier schwer gefoltert und im Park des Hotels Splendide getötet.
Nach der alliierten Landung in der Provence wurde das Signal zum Aufstand gegeben. Dem örtlichen FTP-Leiter Bernard Epelbeim und dem Arzt Jean Escoubès, Mitglied, der in der Klinik verletzte Resistants aus der Umgebung behandelt hatte, erreichten in Verhandlungen mit dem deutschen Standortbefehlshaber eine Aufgabe und eine Befreiung ohne Schusswechsel. (Hintergrund: in den Straßen der Stadt und Umgebung wurden eine starke Maquisards-Präsenz vorgespiegelt; ringsum wurden die Deutschen nach und nach aus den Städten und Dörfern verjagt).