Region Friaul-Julisch Venetien / Provinz Triest

Gedenkstätte in CaresanaDer Ort
Caresana (slowenisch: Mačkolje) ist ein kleiner Ortsteil der Kommune San Dorligo della Valle, die ca. 5000 - überwiegend slowenischsprachige - Einwohner/innen hat und eine Vielzahl von kleinen Dörfern verwaltet. Diese vorher zu Österreich-Ungarn gehörenden Dörfer rund um Triest kamen nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien, ihre slowenischen Bewohner wurden durch den italienischen Faschismus unterdrückt. Caresana liegt ca. 4 km südwestlich von San Dorligo della Valle und ist von dort über die SP 23/ SP 13 zu erreichen.

Das Ereignis
Bereits Ende 1941 kam es zu Sabotageakten slowenischer Partisanen, die sich in verschiedenen Formationen organisierten: im "Movimento di liberazione Sloveno", der "Fronte di Liberazione per il Litorale sloveno" und der "Osvobodilna fronta". Während der deutschen Besatzung verstärkten sie ihre Aktionen besonders gegen Kasernen und wichtige Infrastruktureinrichtungen.

Im Oktober 1943 begann die Deutsche Offensive gegen die Partisanen mit einer Durchkämmungsaktion aller Dörfer der Kommune San Dorligo della Valle. In der Nacht des 2. Oktober wurde Caresana umzingelt, die Männer festgenommen und alle Häuser angezündet. Nur 18 von 60 blieben verschont, elf Menschen wurden getötet. Auch Nachbardörfer wie Prebenco wurden heimgesucht, 11 Häuser verbrannt, Männer festgenommen und Fliehende erschossen. 

Tafel mit Namen der OpferGedenktafel für die Opfer vom 2. Oktober 1943Gedenken
Dorligo della Valle erreicht man von Triest aus über die Autobahn oder die S..S 11. Man folgt immer dem Wegzeiger "Grande Motori di Bagnoli della Rosanda". Von Dorligo aus führt eine kleine Straße nach Caresana, wo direkt am Ortseingang die Gedenkstätte für das Verbrechen am 2. Oktober 1943 liegt. Wenn man die Straße weiterfährt, kommt man zur Kirche und zu einer Gedenktafel am Nachbarhaus, die an die 52 verbrannten Häuser des Ortes erinnert.

Weiterführende Informationen, Literatur und Dokumente findet man im Istituto Regionale per la storia del movimento di liberazione nel Friuli e Venezia Giulia, Salita di Gretta 38, Villa Primc, Trieste, Tel.: +39-040-44004; E-Mail: [email protected]; www.irsml.eu/

Literatur / Medien:
Fransecky, Tanja von / Rudorff, Andrea / Schneider, Allegra / Stracke, Stephan (Hg.): Kärnten, Slowenien, Triest. Umkämpfte Erinnerungen. Bremen 2010; Wörsdörfer, Rolf: Krisenherd Adria 1915 – 1955. Konstruktion und Artikulation des Nationalen im italienisch-jugoslawischen Grenzraum. Paderborn 2004; Un  percorso della memoria (a cura di atta), Istituto regionale per la storia del movimento di liberazione nel Friuli-Venezia Giulia, Trieste 1996; Un percorso tra le violenze del Novecento nella Provincia di Trieste:  Istituto Regionale per la storia del Movimento di Liberazione nel Friuli Venezia Giulia, Trieste 2006; Touring Editore (Hg.): Triest und sein Umland, 2011, S. 70