Region Lothringen/Lorraine, Departement Moselle

 

Der Ort

Dorf im Albe-Tal südlich von Sarreguemines, 345 Einwohner/innen. Von Saarbrücken 45 km (B 51 →Kleinblittersdorf, D 61/661 →Sarralbe, D 28 Ueberkinger, D 88 A →Vittersbourg); von Metz 80 km (A 4 →Strasbourg bis Sortie/Ausfahrt 42, dort D 661 →Saaralbe, D 28 →Ueberkinger, D 88 A →Vittersbourg); von Honskirch 2,5 km (D 88).

 

Die Ereignisse

Wegen der deutschen Offensive wurden die Einwohner/innen im Mai 1940 in aller Eile nach Châteldon (Puy-de-Dôme) evakuiert. Bei ihrer Rückkehr im September war das Dorf  geplündert und zerstört.

1943 versteckten sich vierzehn Wehrdienstverweigerer bzw. Deserteure mit 50 aus einem Lager geflohenen sowjetischen Kriegsgefangenen im nahen Muhlwald. Am 10. Juni und am 18. Juli 1944 umzingelten deutsche Einheiten das Dorf, durchsuchten alle Häuser, fanden aber keinen Verweigerer. Als  Repressalie nahmen sie Eltern der Malgré-Nous mit; sie wurden Anfang September vom Lager Neue Bremm in das KZ Sachsenhausen deportiert; vgl. auch den Nachbarort Honskirch. Am 21. - 23. September wurde bei der dritten Aktion der Deutschen ein Verweigerer erschossen; nach einem Anschlag des Maquis auf die nahe Bahnlinie drohten die Deutschen, zehn Geiseln zu nehmen und das Dorf anzuzünden, wenn sich die Verweigerer nicht ergeben würden; darauf verließen sie ihr Versteck. Sie wurden in das Militärgefängnis Torgau (Sachsen; http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmachtgef%C3%A4ngnis_Torgau#Bis_Ende_des_Zweiten_Weltkriegs) deportiert und zu langen Strafen verurteilt. Zwei von ihnen starben kurz nach ihrer Rückkehr.

 Totendenkmal mit Gedenktafeln

 Gedenken

Zwei Tafeln am Fuß des Monument aux Morts/Totendenkmals nennen die Namen der in der Deportation oder an ihren Folgen gestorbenen Dorfbewohner/innen und des im September 1944 von den Deutschen erschossenen Wehrdienstverweigerers, Eugène Blanchard (an der Hauptstraße, gegenüber  Rue Principale Nr. 40,  Abzweig zur Kirche).

 

Medien

http://fr.wikipedia.org/wiki/Vittersbourg