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Hurbache

Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges

Der Ort
Bauerndorf, etwa 310 Einwohner/innen; 5 km südlich von Moyenmoutier/Rabodeau-Tal; 9 km nördlich von Saint-Dié (N 59 →Nancy bis sortie/Ausfahrt La Hollande/Hurbache, dort auf D 32).

Die Ereignisse
Im Rahmen der „Aktion Waldfest“ wurde der Ort am 7. November 1944 nachmittags von Wehrmacht und Gestapo umzingelt, die Männer auf dem Rathaus-Platz versammelt, angeblich „um Gräben zu bauen“. 42 Jugendliche und Männer zwischen 16 und 45 Jahren wurden über Sain-Jean-d'Ormont, wo sie die Nacht in einer Fabrik verbrachten, und Provenchères zur Zwangsarbeit nach Mannheim verschleppt. Vorher waren schon zwei Männer in das KZ Dachau deportiert worden.
Am 9. November nachmittags befahlen die Deutschen die Evakuierung, alle verbliebenen Einwohner/innen mussten das Dorf verlassen; sie gingen z.B. nach Étival oder Badonviller und blieben den Winter über dort. Das Dorf wurde geplündert, die Deutschen „haben alles aufgeladen, was den Leuten geblieben war, im Dorf geplündert, was da war. Es gab keine Wagen mehr. Es gab nichts mehr.“ Dann wurde das Dorf angezündet, fast alle Häuser brannten nieder.

Rathaus Gedenktafel am Rathaus Totendenkmal mit Gedenktafel

Gedenken
Am Rathaus/Mairie erinnert eine Tafel an die Razzia und Deportation vom 7. November 1944: „Platz des 7. November 1944, wo 42 Männer der Gemeinde  zusammengeholt und dann nach Mannheim deportiert worden sind.“ Das Denkmal für die Kriegstoten ehrt auf einer Tafel die Zivilpersonen und Deportierten. Beide liegen neben der Kirche, an der Straße „Au Village“/D 32).

Literatur
Association des déportés de Mannheim, Saint-Dié – KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen (Hg.): Les hommes de Saint- Dié – Die Männer von Saint-Dié, Herbolzheim 2000, S. 83, 95