Region Lothringen/Lorraine, Departement Moselle
Der Ort
Gemeinde von 2400 Einwohner/innen. Von Metz 48 km (D 955), von Sarrebourg 51 km (N 4 →Heming, D 955 →Metz), von Nancy 31 km (D 674), von Saarbrücken 81 km (N 61 →Sarreguemines, D 674 →Nancy).
Die Ereignisse
Prägend war die Ausweisung durch die Deutschen im November 1940. Der Gauleiter der Westmark und Chef der Zivilverwaltung im annektieren Moselgebiet, Josef Bürckel, hatte eine „völkische“ Säuberungsaktion angekündigt: um das Moselgebiet zu germanisieren, wolle er mit Frankreich Bevölkerungen austauschen, etwa 100000 Moselaner sollten nach Innerfrankreich gehen, notfalls ausgewiesen werden. Er stellte das so dar, als geschehe es im Einvernehmen mit der Vichy-Regierung, die aber umgehend dementierte. Letztlich mussten allein im November etwa 59000 Moselaner/innen ihre Dörfer und Höfe verlassen.
In Château-Salins führten die Ausweisungen zu Protesten am Bahnhof, die Marseillaise wurde gesungen, Orden aus dem 1. Weltkrieg auf die Geleise geworfen. Mehr als drei Viertel der Einwohner/innen aus dem Kanton Château-Salins wurde in die Züge gesetzt; sie kamen erst im September 1945 zurück.
In die Höfe der ausgewiesenen Bauern wurden Einwohner/innen aus dem Bitscherland eingesetzt, die ihrerseits (wegen der Vergrößerung des deutschen Truppenübungsplatzes) ihre Betriebe und Dörfer verlassen mussten (vgl. Ormersviller).