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Bambiderstroff

Region Lothringen/Lorraine, Departement Moselle

 

Der Ort

Gemeinde von 1030 Einwohner/innen, 10 km westlich von Saint-Avold (D 603 →Metz, links D 74); von Metz 39 km (D 603 →Saint-Avold, rechts D 74).

 

Die Ereignisse

Das kleine Panzerwerk Bambesch, Teil der Maginot-Linie, wurde nach fünf Tagen Kampf am 20. Juni 1940 von den Deutschen eingenommen (http://fr.wikipedia.org/wiki/Ouvrage_du_Bambesch).

Das Dorf, von den Deutschen 'Baumbiedersdorf' genannt, war eine Station der Fluchtwege für frz. Kriegsgefangene, Arbeitsdienst- und Wehrdienstverweigerer in das nicht annektierte Frankreich. Das lokale Netzwerk wurde 1942 zerschlagen, ihr Chef Aloys Karcher kam 1945 in einem KZ um. Wegen der zahlreichen Verweigerer griffen am 3. Juni 1944 frühmorgens Gestapo und ein SS-Bataillon den Ort (sowie die Nachbardörfer Longeville-lès-Saint-Avold und Porcelette) an, durchsuchten alle Häuser und deportierten 24 Dorfbewohner/innen, die meisten Familienmitglieder von Verweigerern, in die Konzentrationslager; neun überlebten nicht.

Denkmal vor der Kirche Totendenkmal 1939–1945 Gedenktafel

Gedenken

Für die Opfer des 2. Weltkriegs wurde 1999 ein Denkmal vor der Kirche (Place de l'Église) eingeweiht. Eine Gedenktafel nennt die Namen der neun am 3. Juni 1944 deportierten und in den Konzentrationslagern umgekommenen Männer und Frauen sowie weiterer Opfer des Widerstands gegen die deutsche Annexion.

 

Literatur/Medien

Petit Futé. Guide des lieux de mémoire, Paris 2005, S. 201
http://www.memoresist.org/spip.php?page=oublionspas_detail&id=1836
http://documents.irevues.inist.fr/bitstream/handle/2042/43829/CL_1988_4_435.pdf?sequence=1
http://fr.wikipedia.org/wiki/Bambiderstroff