Woiwodschaft Lublin/Wojew. Lubelski
Der Ort
Südöstlicher Stadtteil der Großstadt Lublin (340.000 Einwohner*innen). Von Juli 1941 bis Herbst 1944 befand sich hier im besetzten Generalgouvernement das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek. Auf dem Gelände des ehemaligen Lagers befindet sich heute das Staatliche Museum und Gedenkstätte Majdanek.
Anreise: von Lublin Bahnhof (Dworcez) mit Bus 52 zum Państwowe Muzeum na Majdanku (= Staatliches Museum und Gedenkstätte Majdanek), Haltestelle: direkt am Eingang zu Museum und Gedenkstätte. Von Warschau zum ehemaligen Lager Majdanek/zum Museum/Gedenkstätte 177 km (DK 17/E 372).
Lagerkomplex Lublin/Majdanek
Museum und Gedenkstätte Majdanek erinnern an einen Lagerkomplex, den die SS bis 1944 aufgebaut, aber nie zu Ende gebaut hat. Er erfüllte „die Funktion eines Kriegsgefangenen-, Straf-, Auffang-, Arbeits- und Vernichtungslager“ (Kranz, a.a.O., S. 369, 381).
„Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS Lublin“
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion vereinbarten Wehrmacht und Himmler, dass die SS bis zum Herbst 1941 Kriegsgefangenenlager für bis zu 50.000 Mann in Auschwitz und Lublin errichtet. Daraus wurde nichts: Einmal führten die Hungerpolitik der Wehrmacht verbunden mit Kälte und Krankheiten zu einem Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener (s. Heer/Streit, a.a.O., S. 30ff., 142ff.). Zum anderen konnten sowjetische Männer und Frauen nun in deutschen Rüstungsbetrieben als Zwangsarbeiter*innen eingesetzt werden, nachdem Hitler seine rassistisch und ideologisch begründete Ablehnung aufgegeben hatte. Im Herbst/Winter fiel andererseits der Grundsatzbeschluss zur Deportation und Ermordung der europäischen Juden.
In Lublin waren im Januar/Februar 1942 Baracken für bis zu 25.000 Gefangene fertiggestellt, aber alle eingesetzten 2.000 sowjetischen Kriegsgefangenen und 150 jüdischen Zwangsarbeiter waren tot – verhungert, erfroren, an Fleckfieber gestorben oder als „arbeitsunfähig“ im nahen Wald von Krępiec erschossen worden (ca. 14 km entfernt).