Nach der alliierten Landung in der Normandie
Kurz nach der alliierten Landung in der Normandie brachen hunderte Résistants (meist FTP, auch OCM und Voix-du-Nord) aus dem Kohlerevier des Pas-de-Calais, u.a. aus Bully-les-Mines, zu den 'Maquis der Ardennen' auf, tagsüber, zu Fuß, schlecht bewaffnet und ohne Erfahrung. Von wem der Aufruf ausging, ist bis heute unklar. Sie wurden bald von deutschen Soldaten entdeckt und im Wald von Bourlon und Haplincourt bei Cambrai eingekreist. Zwischen dem 11. und 14. Juni wurden 34 Maquisards im Kampf getötet. Die anderen wurden gefangen genommen, nach Arras gebracht und vom deutschen Militärgericht im Schnellverfahren verurteilt. 44 Maquisards wurden zwischen dem 14. und 18. Juni 1944 in der Zitadelle von Arras hingerichtet, darunter am 14. Juni aus Bully-les-Mines die Bergleute Narcisse Houque und Louis Monchy, der Kupferschmied Alfred Josien und der Eisenbahner Marcel Sagnol). An sie erinnert eine Stele, auf deren Gedenktafel
ist zu lesen:
„Die vier jungen Männer aus Bully sind zur Résistance gestoßen, um den Nazismus zu bekämpfen, sie konnten Besatzungstruppen auf unserem Boden nicht ertragen, sie konnten sich nicht damit abfinden, dass Frankreich der deutschen Macht untertan sein könnte und dass seine Regierenden ihre Komplizen geworden waren“ (auf dem Friedhof, Rue Fernand Marché; Weg rechts nehmen etwa 50-100m).
Gedenken
Das Totendenkmal erinnert auf einer großen Tafel an die Toten 1939-1945, u.a. die Widerstandskämpfer und Deportierten.
Literatur/Medien
Dejonghe, Étienne/Le Maner, Yves: Le Nord – Pas-de-Calais dans la main allemande 1940-1944, Lille 1999, S. 253ff., 346
Fossier, Jean-Marie: Zone interdite. Nord Pas-de-Calais, Paris 1977, S. 275f.
http://memoiresdepierre.pagesperso-orange.fr/alphabetnew/b/bullyblin.html (S. Blin)
https://fr.wikipedia.org/wiki/Bully-les-Mines