Suzanne Blin, verh. Lanoy, war Geschichtslehrerin in Douai (Département Nord) im nordfranzösischen Kohlerevier – an der Suzanne Lanoy-Blin
École normale des filles (Lehrerinnenbildungsanstalt), bis die École normale als Hort republikanischer und demokratischer Werte von der Vichy-Regierung geschlossen wurde; danach unterrichtete sie am Collège Desbordes. Über die Mitarbeit in der sich entwickelnden Résistance lernte sie ihren Mann, René Lanoy, Physiklehrer an der École Normale kennen, sie heirateten im November 1940. Suzanne Lanoy-Blin gab eine Zeitung für Lehrkräfte im Gebiet von Douai heraus. Später war sie in der im Mai 1941 von der KPF gegründeten, aber auch für Andersdenkende offenstehende Widerstandsbewegung Front National/ Résistance aktiv, verantwortlich u.a. für die Untergrundzeitungen, Hilfe für Geflüchtete und Verweigerer, für die Verbindung mit den im Gefängnis Douai-Cuincy inhaftierten Patrioten.
Im Oktober 1942 wurde sie von frz. Polizei verhört, aber laufen gelassen. Im November kam ihr erstes Kind zur Welt. Sie widmete sich jetzt vor allem der Redaktion der verschiedenen Blätter.
Nach dem Umzug ihres Mannes nach Lille (er war im August 1943 Leiter der Front National/Résistance in der Region Nord – Pas-de-Calais geworden) wurde das Haus überwacht. Bei einer Hausdurchsuchung am 2. März 1944 fand die Gestapo Material, das auf Résistanceaktivitäten schließen ließ. Die schwangere Suzanne Lanoy-Blin wurde verhört und gefoltert. Am 6. März abends starb sie an den Folgen der Folter im Gestapokeller. Sie hatte offenbar nicht geredet.

An Suzanne Lanoy-Blin erinnern Gedenktafeln an ihrem letzten Wohnhaus in Douai sowie an ihrem Geburtshaus in Bully-les-Mines; dort und in Noeux-les-Mines tragen Grundschulen ihren Namen.

Literatur/Medien
Fossier, Jean-Marie: Zone interdite. Nord - Pas-de-Calais, Paris 1977, S. 132ff.
http://maitron-fusilles-40-44.univ-paris1.fr/spip.php?article16917
http://memoiresdepierre.pagesperso-orange.fr/alphabetnew/b/bullyblin.html