Region Lothringen/Lorraine, Departement Moselle
Der Ort
Stadt mit knapp 16300 Einwohner/innen an der D 603, ehemals von Kohlegruben in der Nähe geprägt, heute Chemiestandort. Von Metz 46 km (A 4 →Strasbourg, bei Sortie/Ausfahrt 39 →Saint-Avold/D 633); von Saarbrücken 32 km (BAB 6/in F: A 320, A 4 →Paris, bei Sortie/Ausfahrt 39 →Saint-Avold/D 633).
Die Ereignisse
Wie in vielen grenznahen Orte wurde die Bevölkerung im September 1939 von der frz. Regierung evakuiert; nach dem Zusammenbruch (vgl. 'Débâcle') verließen weitere Einwohner/innen vorübergehend die Stadt. Die meisten konnten im Herbst 1940 zurückkehren, bis auf die Juden und andere von den Deutschen „Unerwünschte“, z.B. 'Frankophile', Linke, Gewerkschafter. 45 jüdische Menschen, die von Saint-Avold oder ihren Zufluchtsorten in Südfrankreich aus deportiert worden waren, starben im Vernichtungslager Auschwitz. Dreizehn aus politischen Gründen Deportierte kamen in den KZ ums Leben.
Schon Ende August 1942 wurden die ersten jungen Männer aus Saint-Avold zwangsweise zum Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht eingezogen (vgl. Lothringen, Einführung). 72 dieser 'Malgré-Nous' fielen, meist auf den östlichen Kriegsschauplätzen.
Am 27. November 1944 wurde die Stadt von US-Truppen befreit - nach erbitterten Kämpfen mit der deutschen 36. Volksgrenadier-Division und nach mehreren US Bombardements.