Gedenkstätte in EgaleoEgaleo (auch: Aegaleo und Aigaleo), ein westlicher Vorort Athens im Regionalbezirk Athen West mit ca. 70.000 Einwohner/innen, liegt nur ca. 6 km von der Akropolis entfernt.
Anfahrt: U-Bahn Linie 3 „Egaleo"

Das Ereignis
Noch während des Abzugs der deutschen Besatzungstruppen aus Athen bedienten sie sich des Mittels der Bloccos - jener seit dem Amtsantritt von Dr. Walter Blume als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) im November 1943 oft praktizierten martialischen Razzien in „roten Hochburgen“ im Großraum Athen, die der Suche nach echten oder vermeintlichen „Kommunisten“, der Verbreitung von Angst und Schrecken unter der Bevölkerung und der Befriedigung des Arbeitskräftemangel der heimischen Rüstungsindustrie dienten (siehe hierzu auch Blocco von Kokkinia, Blocco von Kalogreza, Blocco von Kallithea).
Im Morgengrauen des 29. September 1944 umstellten deutsche Truppen zusammen mit Mitgliedern der Sicherheitsbataillone den Ortsteil Agios Georgios von Egaleo und riegelten ihn hermetisch ab. Frauen und Kinder durften abziehen; danach wurden die Häuser in Brand gesteckt. Die Angaben zur Zahl der Opfer schwankt: Mindestens 60 Menschen, nach anderen Angaben über 100 Menschen verbrannten bei lebendigem Leib in den Häusern.

Gedenken
Am Leof. Kifisou in Egaleo wurde eine Gedenkstätte für die Opfer des Massakers vom 29. Sepember 1944 errichtet.
Eine weitere Gedenkstätte befindet sich seit dem Jahr 2010 auf dem 3. Athener Friedhof in Nikea.

Literatur / Medien:
Fleischer, Hagen: Deutsche „Ordnung“ in Griechenland, in: Droulia u. ders. (Hg.): Von Lidice bis Kalavryta, Berlin 1999, S. 151-223; Nationalrat für die Entschädigungsforderungen Griechenlands an Deutschland (Hg.): Schwarzbuch Besatzung, 3. Auflage, Athen 2012, S. 90